„Masterplan Pflege ist wichtiger Schritt, um eines der großen Zukunftsthemen nachhaltig abzusichern“

WKÖ-Experte Gleitsmann begrüßt Fokus auf die Pflege zu Hause – das wird von Betroffenen gewünscht und ist außerdem die nachhaltig leistbare Variante

Wien (OTS) – „Die demographische Entwicklung macht praktikable
Lösungen in der Pflege dringend nötig. Denn nach der
Bevölkerungsprognose wird der Anteil der über 80-Jährigen bis zum
Jahr 2030 von derzeit 5 % auf 6,8 % steigen. Der Masterplan Pflege
ist daher ein wichtiger erster Schritt, um dieses große Zukunftsthema
nachhaltig abzusichern“, begrüßt Martin Gleitsmann, Leiter der
Abteilung Sozialpolitik und Gesundheit in der Wirtschaftskammer
Österreich (WKÖ) die von der Regierung heute im Ministerrat
beschlossene Punktuation zur Pflegevorsorge.

Vor allem der darin enthaltene Grundsatz „Pflege daheim hat
Vorrang vor stationärer Pflege“ wird von der WKÖ vollinhaltlich
unterstützt. „Wie wir aus Umfragen wissen, entspricht das nicht nur
dem weit überwiegenden Wunsch der Betroffenen, sondern die Pflege zu
Hause ist auch die am ehesten finanzierbare Variante“, so Gleitsmann.
Konkret sprechen sich rund 80 Prozent für eine Pflege in den eigenen
vier Wänden aus.

Zwtl.: Qualitätssiegel wird gemeinsam mit WKÖ erarbeitet

Eine besonders erfolgreiche Unterstützung, um zu Hause bleiben zu
können und trotzdem entsprechend versorgt zu werden, ist die
24-Stunden-Betreuung. Hier gibt es weit über 60.000 selbstständige
Personenbetreuerinnen, die vorwiegend aus dem Osten kommen und es auf
sich nehmen, für die Betreuung pflegebedürftiger Menschen 14-tägig
nach Österreich zu pendeln. Nun gilt es, einheitliche hohe
Qualitätsstandards bei den Vermittlungsagenturen sicherzustellen, das
soll durch ein österreichweites Qualitätszertifikat erfolgen. „Wir
freuen uns, dass die Bundesregierung hier gemeinsam mit der WKÖ an
den Eckpunkten dieses bundesweit einheitlichen Qualitätssiegels für
die 24-Stunden-Betreuung arbeitet“, betont Gleitsmann.

Zwtl.: Digitalisierung unterstützt bei Betreuung zu Hause

Verstärkt gefördert werden soll laut Masterplan der Regierung
auch der Einsatz sogenannter AAL-Lösungen, also von
Assistenzsystemen, die die Lebensqualität von Pflegebedürftigen
erhöhen. „Auch damit wird eine langjährige Forderung der WKÖ
umgesetzt, die ganz im Sinne der Betroffenen ist und ihnen hilft, den
Alltag einfacher zu gestalten und möglichst lange ein
selbstbestimmtes Leben zu führen“, so Gleitsmann.

Ebenso begrüßt die WKÖ die Ankündigung der Regierung, eine
bundesweite Imagekampagne zu starten, um die Pflegeberufe attraktiver
zu machen und auch die Durchlässigkeit der Berufe im Sozial- und
Gesundheitsbereich zu erhöhen. „Das ist nicht nur angesichts des
demographischen Wandels ein Gebot der Stunde, sondern vor allem auch
wegen des zunehmenden Fachkräftemangels dringend nötig“, so
Gleitsmann, der in diesem Zusammenhang darauf drängt, die Pflegelehre
als neuen Lehrberuf einzuführen. Diese Maßnahme könnte zur Lösung
zweier Probleme beitragen: „Eine Pflegelehre würde für mehr
Pflegepersonal sorgen und gleichzeitig die Qualität der Betreuung
pflegebedürftiger Menschen sicherstellen“, betont der WKÖ-Experte.

Was die Budgetmittel für die Pflege anbelangt, unterstützt die
WKÖ das Bekenntnis zur Finanzierung aus Steuermitteln, wie es auch im
Regierungsprogramm festgeschrieben ist. (PWK846/DFS)

Abteilung für Sozialpolitik und Gesundheit
Dr. Martin Gleitsmann
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