Karas: „Europa braucht eine starke EU“

Apothekerkammer und Stakeholder geben gemeinsame Erklärung ab

Wien (OTS) – Ein Appell an die Politik für ein glaubwürdigeres und
politisch handlungsfähigeres Europa kommt von Othmar Karas, Mitglied
des Europäischen Parlaments.“, Die „Idee Europa“ dürfe nicht „Opfer
von nationalen Machtpolitiken und kurzfristigem Denken“ werden. Es
sei vielmehr an den Politikern, Europa klar und unmissverständlich zu
positionieren, erklärte Karas im Rahmen des „Europagesprächs“ mit dem
Thema „Wie gesund ist Europa – Stehen wir vor der nächsten Krise?“,
zu dem Ulrike Mursch-Edlmayr, Präsidentin der Österreichischen
Apothekerkammer, am 28. November in die historische Bibliothek der
Österreichischen Apothekerkammer geladen hatte. Anwesend waren auch
Christa Wirthumer-Hoche, Vorsitzende des EMA-Managementboards, Thomas
Szekeres, Präsident der Österreichischen Ärztekammer, Clemens Martin
Auer, Gesundheitsministerium, Alexander Herzog, Generalsekretär
Pharmig, Andreas Windischbauer, Präsident der PHAGO, sowie Gerald
Fleischmann, Generaldirektor der Volksbank Wien AG.

Mursch-Edlmayr forderte in ihrem Statement eine „intensive
EU-Debatte auf allen Ebenen“. „Genau dazu möchte die Apothekerkammer
mit dem Europagespräch beitragen. Um diesem Ansinnen Nachdruck zu
verleihen, haben wir insbesondere an die EU-Organe gerichtete
Botschaften zur Gesundheitspolitik, Arzneimittelversorgung und zu den
Gesundheitsberufen formuliert und diese auch gemeinsam
unterzeichnet“, ergänzte die Präsidentin.

Zwtl.: Gemeinsame Feststellungen

„1. Das menschliche Leben und die menschliche Gesundheit stellen
das höchste Schutzgut im Wertesystem der Europäischen Union dar. Die
Gesundheitspolitik, die Verwaltung des Gesundheitssystems und der
medizinischen Versorgung liegen in der Verantwortung der
Mitgliedstaaten. Die Europäische Union kann ergänzend tätig werden,
indem sie die Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten fördert und ihre
Tätigkeit unterstützt. Dieser Subsidiaritätsgrundsatz darf nicht
durch Binnenmarktaspekte abgeschwächt werden.

Daraus ergibt sich auch die Forderung auf Aufrechterhaltung einer
insbesondere auch für das Arzneimittelrecht sowie das Berufsrecht der
Gesundheitsberufe zuständigen „Generaldirektion Gesundheit“ innerhalb
der EU-Kommission und der Einbeziehung des Medizinprodukterechts in
diese Generaldirektion.

2. Liefer- und Versorgungsengpässe, verursacht zum Beispiel unter
anderem durch Produktionsausfälle, Rückrufen auf Grund von
Produktionsfehlern und Verunreinigungen, werden immer mehr ein
europäisches und innerstaatliches Problem. Eine der Ursachen ist
unter anderem die Verlagerung der Herstellung von Arzneimitteln und
Ausgangsstoffen in Drittländer.

Zur Sicherstellung der Verfügbarkeit von Arzneimitteln sollen
daher auf europäischer Ebene Maßnahmen umgesetzt werden, um
Lieferengpässen vorzubeugen. Dazu gehört auch die Schaffung von
Rahmenbedingungen, die die Arzneimittel- und Wirkstoffproduktion
innerhalb Europas stärken.

3. Der wirtschaftsliberale Ansatz der EU-Kommission manifestiert
sich im laufenden Bestreben, bestehende Regelungen der Freien Berufe
– auch der Gesundheitsberufe – weitgehend abzubauen und der
Selbstregulierung durch Markt und Wettbewerb zu überlassen. Dabei
wird verkannt, dass das Berufsrecht der Freien Berufe, insbesondere
der Gesundheitsberufe, im übergeordneten Interesse der
Leistungsempfänger liegt und der „Gesundheitsmarkt“ ein atypischer
Markt ist.

Es muss daher das Berufsrecht, die Freiberuflichkeit und
Unabhängigkeit der Gesundheitsberufe, die den hohen Patientenschutz
und die kontinuierliche Arzneimitteltherapiesicherheit gewährleisten,
bewahrt werden.“

Zwtl.: Apotheken auf einen Blick

In Österreich spielen die öffentlichen Apotheken eine wichtige
Rolle als Gesundheitsnahversorger. Ob Stadt oder Land: Die
österreichischen Apotheken liefern Qualität auf höchstem Niveau.
Insgesamt beraten rund 6.000 akademisch ausgebildete Apothekerinnen
und Apotheker in 1.400 Apotheken die Bevölkerung in
Gesundheitsfragen. Die Beratungskompetenz ist eine der zentralen
Leistungen der Apotheker. Zusätzlich erbringen über 350
Apothekerinnen und Apotheker wertvolle Versorgungs- und
Beratungsleistungen für die Patienten in den österreichischen
Krankenanstalten.

Österreichische Apothekerkammer
Presse und Kommunikation
Mag. Elisabeth Ort | Wolfgang Müller MA, MSc
Tel.: 01/404 14 – 600
E-Mail: presse@apothekerkammer.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender