
Allianz Klimagerechtigkeit: Umweltministerin Köstinger muss mit konkreten Beiträgen zur Klimakonferenz kommen
Köstinger muss als EU-Hauptverhandlerin Klimaschutzziele im Einklang mit 1,5 °C Ziel sicherstellen. Österreich muss 100 Mio. Euro für Green Climate Fund bereitstellen.
Wien/Katowice (OTS) – Die österreichischen Delegierten auf der
Weltklimakonferenz in Polen haben eine intensive erste
Verhandlungswoche hinter sich, bei der sie die Stimmen der EU-Länder
koordiniert haben. Dennoch konnten überraschend viele Themen bisher
nicht auf technischer Ebene gelöst werden. Daher kommt in den
nächsten Tagen viel Arbeit auf die Ministerinnen und Minister sowie
insbesondere auf Bundesministerin Köstinger zu, um die COP24 zum
Erfolg zu führen. Die Allianz für Klimagerechtigkeit, eine Plattform
von 25 Umwelt-, Entwicklungs- und sozialen Organisationen, fordert
von Köstinger, dass sie in Kattowitz äußersten Einsatz und
Führungsstärke zeigt, um mit der EU strittige Themen zu
ambitionierten Ergebnissen zu führen. „Nur mit einem klaren Erfolg
auf der laufenden Konferenz kann das Pariser Klimaabkommen die
notwendig hohen Erwartungen erfüllen, um die schlimmsten sozialen,
ökologischen und wirtschaftlichen Schäden der Klimakrise abzuwenden“,
betonen Martin Krenn und Lisa Plattner von der Allianz für
Klimagerechtigkeit
Der neue Klimabericht des IPCC zu 1,5°C Erderhitzung belegt, dass
das Überschreiten dieser Schwelle zu höheren Schäden als bislang
angenommen führt. Der Bericht zeigt jedoch auch, dass wir mit
vorhandenen Technologien und mit sehr ambitionierten
Klimaschutzmaßnahmen die Erderhitzung auf ein sicheres Maß
einschränken können. Ebenso hat der monatelange Talanoa-Dialog, ein
freier Austausch zwischen Staaten zu ihren Klimamaßnahmen, viele
Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt. „Wir erwarten uns von der EU, dass
sie auf Basis des IPCC Berichtes und des Talanoa-Dialoges bei der
Anhebung ihrer Klimaschutzmaßnahmen bis 2020 voran schreitet. Zudem
muss die EU sicherstellen, dass die notwendige Verstärkung von
nationalen Klimazielen im Ergebnis der Klimakonferenz verankert
wird“, sagt WWF-Klimaexpertin Lisa Plattner.
Es braucht klare Regeln, wie Zusagen, Aufgabenverteilung und
Ergebnisse der einzelnen Staaten gemessen und verglichen werden,
damit alle Staaten zu radikaler Emissionsreduktion und damit zur
Einschränkung der Erderhitzung auf unter 1,5°C sowie zum Schutz
gefährdeter Menschen vor den Auswirkungen der Klimakrise beitragen.
„Es darf keine Unklarheiten und Schlupflöcher im Regelwerk geben,
welche den globalen Klimaschutz untergraben“, warnt Martin Krenn,
Sprecher der Allianz für Klimagerechtigkeit.
Green Climate Fund muss ausreichend finanziert werden
Um alle Staaten zu einem gemeinsamen Ergebnis zu bringen, braucht
es Vertrauen zwischen den Verhandlungsparteien – insbesondere
zwischen reichen und armen bzw. besonders gefährdeten Staaten. Die
Grundvoraussetzung für Vertrauen ist das verlässliche Erfüllen von
Versprechen, wie das Ziel der Industriestaaten, ab 2020 jährlich 100
Milliarden US-Dollar als Unterstützung für Klimaaktivitäten an
Entwicklungsländer bereit zu stellen. „Um als EU-Ratspräsidentschaft
und Stimme der EU bei den Verhandlungen ernst genommen zu werden,
muss Bundesministerin Köstinger ein ganz klares Zeichen ihrer
Zuverlässigkeit setzen. Dafür sollte sie auf jeden Fall eine Zusage
von zumindest 100 Millionen Euro als österreichischen Beitrag für den
Green Climate Fund – einem zentralen Klimafinanzierungsinstrument –
nach Katowice mitbringen“, fordert Krenn.
Mit einer starken Stimme und verstärktem Einsatz als
Brückenbauerin kann die Europäische Union unter Österreichs
Ratspräsidentschaft auf der heurigen Klimakonferenz eine erfolgreiche
Basis legen, um in den entscheidenden nächsten Jahren eine gerechte
und klimasichere Zukunft zu sichern. „Am Ausgang der Klimakonferenz
ist auch der Erfolg der bisherigen Klimapolitik von Bundesministerin
Köstinger zu bewerten“, schließt Krenn, der bis zum 14. Dezember vor
Ort in Katowice vertreten ist.
Weitere Informationen sowie das COP24-Positionspapier der Allianz
für Klimagerechtigkeit unter [www.klima-allianz.at]
(http://www.klima-allianz.at)
Allianz Klimagerechtigkeit
Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission
Martin Krenn
+43 676 769 8431
m.krenn@koo.at
WWF Österreich
Vincent Sufiyan
Pressesprecher
+43 676 834 88 308
vincent.sufiyan@wwf.at
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