Breiter Widerstand: Wien und Burgenland gegen Bienengifte

ÖVP-Köstinger will von der EU verbotene Pestizide in Österreich zulassen

Wien (OTS) – Ein klares Nein aus Wien und aus dem Burgenland zu den
Plänen von Umweltministerin Köstinger, die von der EU verbotenen
Pestizide mittels Notzulassung in Österreich zuzulassen. „Dies
verstößt nicht zur gegen geltendes Recht, sondern ist auch grob
fahrlässig gegenüber der Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt“, so
Wiens Umweltstadträtin Ulli Sima. Die Pestizide würden eine
Verseuchung des Grundwassers sowie ein Bienen- und Vogelsterben mit
sich bringen. Wien hat sich klar gegen den Einsatz dieser Gifte
ausgesprochen und hat dies auch der der Agentur für
Lebensmittelsicherheit bereits schriftlich mitgeteilt. Auch das
Burgenland erteilt dem Einsatz der Neonicotinoide eine klare Absage.
„Österreich hat jahrelang und erfolgreich gegen Pestizide gekämpft
und nun will Umweltministerin Köstinger verbotene Substanzen durch
die Hintertüre wieder einführen, das ist völlig inakzeptabel“, so
Sima und kündigt breiten Widerstand an.

Zwtl.: Neonicotinoide als Beizmittel für Saatgut – EU hat sie im Mai
verboten!

Die Bundesländer, in denen Zuckerrüben angebaut werden, wurden in
einem Schreiben des Umweltministerin Köstinger unterstellten
Bundesamts für Ernährungssicherheit (BAES) dazu aufgefordert, einer
sogenannten Notfallzulassung von drei extrem schädlichen Pestiziden
der Gruppe der Neonicotinoide zuzustimmen. Konkret handelt es sich
dabei um folgende Beizmittel:

Cruiser 600 FS mit dem Wirkstoff ThiamehoxamnPoncho Beta mit dem Wirkstoff ClothianidinnSombrero mit dem Wirkstoff Imidaclopridn Die EU-Kommission hat am 29. Mai 2018 die Verwendung dieser drei
Wirkstoffe außerhalb von Glashäusern explizit verboten und verweist
ausdrücklich auf die hohe Gefahr, die für Bienen von diesen
Substanzen ausgeht

„Clothianidin, Thiamehoxam und Imidacloprid. Was giftig klingt,
ist es auch. Diese Mittel töten Bienen und Vögel. Am schlimmsten ist
aber, dass sie als Beizmittel eingesetzt werden und dadurch in die
Flüsse und in das Grundwasser ausgewaschen werden“, so Sima. Vögel
sterben bereits nach dem Verzehr weniger Körner, die mit dem
Beizmittel behandelt wurden. Bei der Aussaat setzen sich die
Neonicotinoide im Boden fest und gelangen durch den Regen ins
Grundwasser und in die Flüsse. Bienen sterben bei der Aufnahme einer
geringen Dosis, die über den Wasserkreislauf in die Pflanzen gelangt.
Auch auf die Entwicklung des Nervensystems von Säuglingen und
Kleinkindern wirken sie sich schädlich aus.

„Wir werden daher den Einsatz dieser Gifte nicht zulassen und
gemeinsam mit dem Burgendland, mit Umweltschützern und dem
Einzelhandel auch weiterhin vehement dagegen ankämpfen“, so Sima
abschließend.

Anita Voraberger
Mediensprecherin StRin Ulli Sima
Telefon: 01 4000-81353
E-Mail: anita.voraberger@wien.gv.at

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