Industrieller Umweltschutz: Monika Draxler ist FEMtech-Expertin des Monats

Wien (OTS) – Die Umwelttechnikerin Monika Draxler ist unsere
FEMtech-Expertin des Monats Dezember. Die gebürtige Steirerin forscht
als Projekt-Managerin bei K1-MET GmbH, einem
unternehmensübergreifenden Kompetenzzentrum für metallurgische und
umwelttechnische Verfahrensentwicklungen und arbeitet dort an
nationalen und internationalen Projekten zur CO2 -ärmeren Eisen- und
Stahlerzeugung. ****

Die Herstellung von Stahl aus Eisenerz ist ein energieintensiver
Prozess, bei dem verfahrensbedingt große Mengen an CO2 anfallen.
Selbst bei modernen Stahlwerken sind Prozessoptimierungen
hinsichtlich der Reduktion der CO2-Emissionen weitgehend
ausgeschöpft. Um die EU-Klimaziele zu erreichen – eine Reduktion der
Treibhausgasemissionen um 80 Prozent bis 2050 gegenüber dem Stand von
1990 –, muss die Industrie auf umweltschonendere und
energieeffizientere Verfahren umsteigen. Wie das im Fall der
Stahlindustrie gelingen kann, erforscht Monika Draxler.

Nach ihrem Masterstudium „Industrieller Umweltschutz“ mit
Schwerpunkt Verfahrenstechnik an der Montanuniversität Leoben
wechselte sie zur K1-MET GmbH. Diese industrienahe
Forschungseinrichtung wird durch das Kompetenzzentrumsprogramm COMET
vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie
(BMVIT), den Ländern Oberösterreich, Tirol, Steiermark sowie den
führenden Unternehmen der österreichischen Stahlindustrie finanziert.
Derzeit arbeitet Draxler unter anderem am EU-Projekt „Low Carbon
Future“.

„Als Project Manager beschäftige ich mich momentan mit dem Thema
CO2-arme Stahlproduktion und mit den technischen und wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen, um die dafür notwendigen neuen Technologien
erfolgreich umzusetzen“, so Monika Draxler. In Zusammenarbeit mit
Forschungsteams aus Belgien, Deutschland, Italien und Schweden geht
es dabei um die Evaluierung von Forschungsprojekten die sich dieser
emissionsarmen Stahlerzeugung auseinandersetzen. Von besonderem
Interesse dabei: CO2-Einsparungspotenzial und Energiebedarf der
vorhandenen Technologien.

„Wir wollen den Wissenstransfer zwischen den verschiedenen
Akteuren erleichtern“, sagt Draxler. „Es geht einerseits darum,
Wissen zu generieren, dieses zu strukturieren und in weiterer Folge
einen Überblick über die europäische Forschungslandschaft in Bezug
auf CO2-arme Stahlproduktion zu schaffen“ Andererseits ginge es
darum, wirtschaftliche und technische Rahmenbedingungen zu ermitteln,
um eine erfolgreiche Umsetzung der Technologien zu gewährleisten.
Daher veranstalten die Forscher zu diesem Thema auch Seminare,
Webinare und Workshops.

Europaweit gibt es verschiedene Strategien, um den Übergang zur
CO2-armen Wirtschaft voranzutreiben. „Meine Kolleginnen und Kollegen
von K1-MET und ich beschäftigen uns dabei in erster Linie mit dem
Thema ‚Carbon Direct Avoidance‘. Dabei handelt es sich um einen
Technologiepfad, der auf sogenanntem grünen Wasserstoff, also
Wasserstoff aus erneuerbaren Energiequellen, basiert, wodurch eine
weitgehend CO2-freie Stahlerzeugung ermöglicht werden soll.“

„H2-Future“, heißt ein Projekt zum „grünen Wasserstoff“, welches
Draxler momentan evaluiert: Dabei wird Wasser mithilfe elektrischen
Stroms in Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt. Eine Pilotanlage für
das Projekt wird derzeit am Standort der voestalpine Stahl GmbH in
Linz gebaut.

„Sustainable Steel“ (SuSteel) ist der Name eines anderen
innovativen Projekts zur Stahlproduktion, welches von Draxler im
Rahmen von „Low Carbon Future“ ebenfalls evaluiert wird. Hier wird
die Entwicklung einer neuartigen Wasserstoff-Plasmatechnologie
erforscht, die eine direkte Stahlherstellung aus Eisenerzen durch das
Einschmelzen im Wasserstoffplasma ermöglichen soll. Dabei soll
Wasserstoff-Plasma sowohl zur Reduktion der Oxide dienen, als auch
die Plasmaenergie zum Aufschmelzen des metallischen Eisens verwendet
werden.

Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt Monika Draxlers ist die
Weiterentwicklung von Behandlungsverfahren von Stahlwerksschlacken
mit dem Ziel einer stofflichen Trennung der metallischen Wertstoffe.
Im Fokus stehen dabei die Rückführung der Wertmetalle in den
hütteninternen Produktionsweg sowie der Einsatz des mineralischen
Ersatzmaterials in der Baustoffindustrie. Ein nützliches Recycling
von Schlacke – ganz im Sinne der Ressourcenschonung.
SERVICE: Mehr zur FEMtech-Expertin und zu den Projekten am
Kompetenzzentrum finden Sie unter []
(https://infothek.bmvit.gv.at/batterieforschung-katja-froehlich-ist-f
emtech-expertin-des-monats/)[https://infothek.bmvit.gv.at/industriell
er-umweltschutz-monika-draxler-ist-femtech-expertin-des-monats/]
(https://infothek.bmvit.gv.at/industrieller-umweltschutz-monika-draxl
er-ist-femtech-expertin-des-monats/)

Um die Leistungen von Frauen im Forschungs- und Technologiebereich
sichtbar zu machen, zeichnet das BMVIT seit 2005 Frauen aus der
FEMtech-Expertinnendatenbank aus. Das BMVIT unterstützt Frauen im
Bereich Forschung und Entwicklung mit dem Ziel, Chancengleichheit in
der industriellen und außeruniversitären Forschung zu schaffen.
FEMtech setzt Aktivitäten zur Bewusstseinsbildung, zur
Sensibilisierung, zur Sichtbarmachung sowie zur Förderung der
Karrieren von Frauen in Forschung und Technologie.

BM für Verkehr, Innovation und Technologie
Volker Höferl
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