
Urlaub in Österreichs Bergen zählt zu den klimafreundlichsten Reiseformen
Fachverband der Seilbahnen Österreichs und Umweltbundesamt präsentieren Treibhausgasbilanz unterschiedlicher Urlaubsarten
Wien (OTS) – Mit jeder Urlaubsentscheidung sind auch ökologische
Folgen verbunden. Denn jede Reise trägt durch Mobilität, temporäres
Wohnen und diverse Freizeitaktivitäten zu unterschiedlich hohen
Treibhausgas-Emissionen bei. Um diese Auswirkung sichtbar zu machen,
hat das Umweltbundesamt im Auftrag des Fachverbandes der
österreichischen Seilbahnen in der Wirtschaftskammer Österreich die
Treibhausgas-Bilanz typischer Urlaube berechnet und verglichen. Das
Ergebnis: Der Winter- und Sommerurlaub in Österreichs Bergen zählt zu
den klimafreundlichsten Reiseformen und kann dabei den klassischen
Italienurlaub hinter sich lassen. Laut Fachverband steigen zudem die
Investitionen der heimischen Seilbahnunternehmen in Nachhaltigkeit,
Energieeffizienz und Mobilität jährlich weiter an.
In der Treibhausgas-Bilanz klassischer Urlaubsformen sind alle
reiserelevanten Faktoren, wie Verkehrsmittel für An- und Abreise,
Unterkunft, Mobilität vor Ort, berücksichtigt wie auch der direkte
und indirekte Energieeinsatz für die Urlaubsaktivität vor Ort.
Das Ergebnis zeigt, dass die Wahl des Verkehrsmittels für die An-
und Abreise weitaus bedeutender ist als die Aktivitäten am
Urlaubsort.
Zwtl.: Winterurlaub in Österreich verursacht 21 Prozent an
Treibhausgas-Emissionen einer Spanien-Flugreise
Im Vergleich mit dem klassischen Italienurlaub fällt die Bilanz
für den Winterurlaub in Österreich besser aus. Reist man mit dem Auto
an, entstehen insgesamt ein Fünftel weniger Treibhausgas-Emissionen,
mit der Bahn ca. die Hälfte. Im Vergleich mit einem Urlaub inkl. Flug
nach Spanien verursacht der Winterurlaub in Österreich nur knapp 21
Prozent der Treibhausgas-Emissionen, wenn das Auto für die Anreise
genutzt wird – bei Anreise mit der Bahn sind es sogar nur knapp 13
Prozent. Besonders deutlich fällt der Vergleich aus, wenn man Urlaub
in Österreich exotischen, aber keineswegs unüblichen Reisezielen
gegenüberstellt. Demnach verursacht ein Winterurlaub in Österreich
mit Auto-Anreise sieben Prozent an Treibhausgas-Emissionen im
Vergleich mit einer Flug-Fernreise (z.B. Malediven). Bei einer
Anreise mit der Bahn sinkt dieser Wert auf ca. 4,4 Prozent.
Freizeitaktivitäten – und in diesem Fall speziell der alpine
Wintersport bzw. das Skifahren – verursachen knapp halb so viele
Treibhausgas-Emissionen, wie sie durch Unterbringung am Urlaubort
entstehen. Weitaus höher ist der Einfluss der individuellen An- und
Abreise zum Urlaubsort: Mit Blick auf die stärksten Herkunftsmärkte
für Wintertourismus in Österreich spielt die Wahl des Verkehrsmittels
eine entscheidende Rolle.
„Sommer- und Winterurlaub in Österreich schneiden in der Bilanz am
besten ab. Wer klimafreundlich Urlaub machen will, fährt mit der
Bahn“, erklärt DI Günther Lichtblau, Experte für Ökobilanzierung im
Umweltbundesamt. „Besonders negativ wirken sich Flugreisen aus.“
Zwtl.: Österreichs Seilbahnen punkten mit nachhaltiger Energie und
Investitionen in umweltfreundliche Mobilität
Entscheidend ist laut Berechnungen auch die Art der
Stromversorgung im Urlaubsland, in Österreich großteils durch
Wasserkraft. Beim Skifahren fallen vor allem drei relevante
Stromverbräuche an: für Beschneiung und Wasserpumpen, für
Liftbetriebe, für Gebäudeheizung und Beleuchtung. „Besonders hier
zeigt sich, dass die österreichische Branche mit ihren weitblickenden
Investitionen zusätzlich zur Verminderung von Treibhausgas-Emissionen
beiträgt“, betont Mag. Reinhard Klier, Vorsitzender des Umweltforums
im Fachverband der österreichischen Seilbahnen in der
Wirtschaftskammer Österreich. „Für die heurige Saison ist auch wieder
ein relevanter Anteil der Gesamtinvestitionen von 600 Millionen Euro
in das Thema Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Qualität
geflossen“, so Klier, der auch ein Beispiel aus seinem Unternehmen,
den Stubaier Bergbahnen, nennt. „Die 3S-Eisgratbahn benötigt aufgrund
ihrer speziellen Konstruktion weniger Energie, da die
Reibungsverluste im Vergleich zu Einseilumlaufbahnen wesentlich
geringer sind. Bei höherer Auslastung der talwärts fahrenden Kabinen
wird sogar Strom erzeugt und ins Netz eingespeist.“ Bei der
technischen Beschneiung liege Österreich mit einem Anteil von über 90
Prozent an erneuerbarer Energie für den Betrieb „international ganz
vorne“. Und auch in Sachen Mobilität habe die Branche schon vor
Jahren die Zeichen der Zeit erkannt. So investieren die
Seilbahnunternehmen massiv in Kapazitätssteigerungen beim
öffentlichen Personennahverkehr. „Damit fördern wir auch Leistungen
für die Allgemeinheit und schonen gleichzeitig die Umwelt“, betont
Franz Hörl Obmann des Fachverbandes der Seilbahnen (WKÖ). Ausbaufähig
sei die Nutzung der Bahn und damit die Eindämmung des Pkw-Verkehrs.
„Weitere Kooperationen mit der Bahn, eigene Projekte wie die mit
Wasserstoff betriebene Zillertalbahn und Shuttledienst-Angebote vor
Ort werden auch in Zukunft für einen besonders klimafreundlichen
Urlaub in unseren Skigebieten sorgen“, ist Hörl überzeugt.
(PWK872/DFS)
Fachverband der Seilbahnen
Ricarda Rubik
Tel.: 01/5037802
marketingforum.seilbahnen@wko.at
Umweltbundesamt
Ingeborg Zechmann
Tel.: 01/31304-5413
Ingeborg.zechmann@umweltbundesamt.at
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