
Erneuerbaren Anteil beim Strom erstmals seit 2010 wieder gefallen
Politische Bekenntnisse helfen nicht, wenn sie nicht umgesetzt werden
St. Pölten (OTS) – „Während die Klimakonferenz in Katowice in die
entscheidende Phase geht, zeigt sich die Unzulänglichkeit der
österreichischen Politik an den nackten Zahlen der Energiestatistik“,
bemerkt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft. Im letzten
Jahr ist erstmals seit 2010 der Anteil an erneuerbaren Energien am
Stromverbrauch um 1,2% gesunken. Gleichzeitig nimmt die Anzahl der
geförderten Windräder immer weiter ab. „Da ist es wirklich
unverständlich, wieso die Politik nicht den 200 fertig genehmigten
Windrädern sofort die Umsetzung ermöglicht, anstatt sie in einer
jahrelangen Warteschlange ohne Perspektive auf Realisierung zu
lassen“, so Moidl.
Heute wurde von der Statistik Austria der Anteil erneuerbarer
Energie am Stromverbrauch in den Zahlen der Energiebilanz
veröffentlicht. Erstmals seit 2010 ist dieser um 1,2% wieder gesunken
und liegt damit bei 72,2%. „Seit Jahren weist die erneuerbare Branche
darauf hin, dass die Anstrengungen beim Ökostromausbau nicht
ausreichen. Nun zeigen die Zahlen schwarz auf weiß, dass Österreich
in die falsche Richtung geht“, bemerkt Moidl.
Zwtl.: Zurück in die Erdölsteinzeit statt vorwärts ins Solarzeitalter
Der abfallende Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch
hat wenig mit den Schwankungen bei der erneuerbaren Stromproduktion
zu tun. Auch sind die Zahlen der Statistik Austria auf mehrere Jahre
normiert. Zwar war das Jahr 2017 ein schlechtes Jahr für die
Wasserkraft, die Stromproduktionsreduktion im erneuerbaren Bereich
konnte aber durch die Windkraft, die im letzten Jahr ein
überdurchschnittliches Jahr aufzuweisen hatte, bei weitem wettgemacht
werden. In Summe konnte die Stromproduktion durch erneuerbare
Kraftwerke sogar um 0,5% gesteigert werden. Im Gegensatz dazu nahm
der Stromverbrauch um 2,2% zu und liegt bereits bei 74 Milliarden
Kilowattstunden. „Allein diese Zahlen zeigen sehr klar den Missstand
der österreichischen Energiepolitik auf“, ärgert sich Moidl und
ergänzt: „Offenbar ist es in Österreich noch nicht gelungen, das
Wirtschaftswachstum vom Energieverbrauch zu entkoppeln. Darüber
hinaus stockt der Ausbau der Erneuerbaren. Statt hier voll
durchzustarten hält die Politik die Handbremse fest in der Hand.“
Dies ist auch bei der Anzahl der Windräder, die mit der
Ökostromförderung unterstützt werden mehr als deutlich. Von Jahr zu
Jahr werden weniger Windräder gefördert. „So kann die Energiewende
nicht gelingen. Allein schöne Worte der Politik helfen weder Kohle-
und Gasstrom aus den Netzen zu drängen, noch die Klimakrise zu
bekämpfen. Wir brauchen Taten und Gesetz nicht Worte“, bemerkt Moidl
und fordert die österreichische Politik auf, den 200 fertig
genehmigten Windräder endlich rasch die Umsetzung zu ermöglichen.
Mehr Informationen finden Sie in der [Pressemappe]
(https://www.igwindkraft.at/?mdoc_id=1039741).
IG Windkraft Österreich
Martin Jaksch-Fliegenschnee
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