Miteinander, Dialog und gegenseitiges Verständnis als Basis unsererDemokratie

Demokratiepreis 2018 der Margaretha Lupac-Stiftung wird am 17. Dezember 2018 im Parlament verliehen

Wien (PK) – Der diesjährige Demokratiepreis der Margaretha
Lupac-Stiftung wird drei sehr unterschiedlichen Initiativen zuerkannt
und spiegelt so die vielfältige zivilgesellschaftliche Arbeit in
Österreich wieder. Das Kuratorium der Stiftung folgte damit in seiner
Sitzung am 22. Oktober 2018 einstimmig den Vorschlägen der Jury.

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, Vorsitzender des Kuratoriums,
zeigte sich erfreut, drei Initiativen auszeichnen zu können, die das
gedeihliche Miteinander, das Gespräch und die Selbstbestimmung in den
Vordergrund rücken.

Der Demokratiepreis 2018 geht zu gleichen Teilen an das Projekt „100
Jahre Republik – 100 Jahre Leben“ der Pädagogischen Hochschule
Burgenland, an den Verein Peregrina – Bildungs-, Beratungs- und
Therapiezentrum für Immigrantinnen – sowie an das Wiener Hilfswerk –
Nachbarschaftszentren. Die PreisträgerInnen stehen auch für die
Wichtigkeit des miteinander ins Gespräch Kommens, einander
respektvoll zu begegnen und die gegenseitige Verantwortung für
gelungenes Zusammenleben – von Männern und Frauen, Minderheit und
Mehrheit, Alt und Jung.

Projekt „100 Jahre Republik – 100 Jahre Leben“

Unter www.1918-2018.at wurde ein e-learning-Netzwerkprojekt zum
Jubiläum der Republik Österreich umgesetzt. Beteiligt sind
federführend die Pädagogische Hochschule Burgenland, der
Landesschulrat, alle burgenländischen Schulen sowie weitere
bundesweite Partner, wie z.B. der ORF. So ist auch gewährleistet,
dass das Projekt über den Schulbereich hinaus gesellschaftlich und
über das Jahr 2018 wirksam sein wird. Die Gesamtleitung hat Walter
Hermann über. Es gelingt dem Projekt, verschiedene Schultypen zu
inkludieren – so wurden 250 Projekte angestoßen und miteinander
vernetzt, wovon 7.000 SchülerInnen profitierten. Die Vielfalt der
Projektthemen reicht vom „Kochen einst und jetzt“ (als Zeitreise in
den gesellschaftlichen Kontext gestellt) bis zu „Dirty Campaigning
bei Cicero“. Im Hintergrund steht immer die Erkenntnis, dass
Demokratie nichts Gegebenes, sondern etwas Aufgegebenes ist.

Verein Peregrina – Bildungs- , Beratungs- und Therapiezentrum für
Immigrantinnen

Peregrina wurde 1984 als „Verein solidarischer Frauen aus der Türkei
und aus Österreich“ gegründet und unterstützt seitdem zugewanderte
Frauen beim Aufbau eines eigenständigen Lebens. Peregrina macht dazu
in fünf Arbeitsbereichen Angebote: Basisbildungs- und Deutschkurse,
Bildungsberatung, Rechts- und Sozialberatung, psychologische Beratung
und schließlich Fortbildungsmaßnahmen. Über ein Dutzend ExpertInnen
arbeiteten über die Jahre mit Frauen aus über 80 Ländern auf
Augenhöhe zusammen. Die über Jahrzehnte konstante Arbeit des Vereins
zeichnet sich durch große Nachhaltigkeit aus und erfüllt so das Ziel
der Ermächtigung zugewanderter Frauen für ein eigenständiges Leben
und zivilgesellschaftliches Engagement. Peregrina steht als Verein
beispielhaft für die Stärkung der Minderheitenrechte und die
Förderung der Geschlechterdemokratie.

Wiener Hilfswerk Nachbarschaftszentren

Dieses Projekt dringt mit seinem umfassenden Anspruch sehr tief in
die Gesellschaft vor. Über 210.000 Menschen besuchten allein 2017 die
zehn Wiener Nachbarschaftszentren. So gelingt es, Menschen
unterschiedlicher Generationen, Kulturen und sozialer Schichten zu
erreichen. 60 hauptamtliche und 700 freiwillige MitarbeiterInnen
schaffen die Umgebung für bürgerschaftliches Engagement und
respektvollen Umgang. Ziel ist seit dem Beginn 1980 die Belebung der
Grätzeldemokratie im Sinne von Eigeninitiative und
Eigenverantwortung. Im Frühjahr 2017 wurde die Arbeit der
Nachbarschaftszentren wissenschaftlich untersucht. Als Ergebnis wurde
festgehalten, dass die Nachbarschaftszentren ihre Ziele, eine
solidarische Atmosphäre zu vermitteln, unterschiedlichste Gruppen
erfolgreich zu vernetzen und einen Beitrag zur Gesundheit der/des
Einzelnen zu leisten, erreichen. Möglich werden diese Erfolge durch
die ständige Weiterentwicklung der Angebote auch durch die
internationale Vernetzung in der International Federation for
Settlements und Neighbourhood Centres.

Mit dem Demokratiepreis 2018 werden so erneut sehr unterschiedliche
Initiativen vor den Vorhang geholt, die ihr Bestreben für ein
demokratisches, partizipatives und friedliches Miteinander der
Geschlechter, der Generationen und der Regionen eint. Der Preis wird
am 17. Dezember 2018 im Rahmen eines Festaktes im Parlament
verliehen.

Die Margaretha Lupac-Stiftung

Die 1999 verstorbene Margaretha Lupac hat dem Parlament für eine
gemeinnützige Stiftung insgesamt € 1,5 Mio. hinterlassen. Daraus
werden seit 2004 alternierend ein Demokratie- und ein
Wissenschaftspreis des Parlaments finanziert, der mit jeweils €
15.000 dotiert ist. Er kann auf bis zu drei Preisträger aufgeteilt
werden. Ausgezeichnet werden Arbeiten, die das Verständnis für die
Grundlagen, die Funktionsweise und die Grundwerte der
österreichischen Republik fördern und die dazu beitragen, die
Bedeutung von Toleranz im Diskurs über Fragen der Politik, Kunst und
gesellschaftlichen Entwicklungen zu vermitteln. (Schluss) red

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