„profil“: Kritik an mangelndem Engagement der österreichischen Regierung für mehr Klimaschutz bei LKW

Strengere CO2-Grenzwerte für Lastwagen in der EU ab 2025 gefordert – Aktivisten und Diplomaten werfen österreichischem Ratsvorsitz Unambitioniertheit vor.

Wien (OTS) – Wie das Nachrichtenmagazin „profil“ in seiner Montag
erscheinenden Ausgabe berichtet, muss sich Österreichs Regierung in
den letzten Tagen des Ratsvorsitzes noch Kritik anhören. Es geht um
strengere CO2-Grenzwerte für LKW, über welche die EU-Staaten derzeit
verhandeln. „Österreichs Vorgehen ist total unambitioniert und
ignoriert die Appelle anderer EU-Staaten nach entschlossenerem
Handeln“, sagt Stef Cornelis von der Brüsseler NGO „Transport &
Environment“ im „profil“-Gespräch. Auch ein an den Gesprächen
beteiligter Diplomat konstatiert „fehlenden Willen aufseiten des
Vorsitzlandes“.

Vor allem geht es um die Frage, ob die LKW-Emissionen bis zum Jahr
2025 um 15 oder 20 Prozent gegenüber heute sinken müssen. Sieben
EU-Länder plädieren für die ambitionierteren 20 Prozent; zudem
unterstützen Großkonzerne wie Nestlé, Ikea sowie Spar und die Post AG
aus Österreich den Vorstoß. Die abgeschwächte Variante von 15 Prozent
hingegen wird nur von Deutschland dezidiert unterstützt. „Es würde
sich locker eine Mehrheit für den ambitionierten Kompromiss finden“,
so der Diplomat. Dennoch ist im österreichischen Kompromissvorschlag
von den 15 Prozent die Rede.

Aus dem Büro der ÖVP-Umweltministerin Elisabeth Köstinger heißt
es, es seien „Falschinformationen“, dass der ambitionierte Kompromiss
leicht zu erzielen sei. „Es sieht nicht so aus, als hätte ein Anheben
des Zielwerts eine breite Mehrheit unter den EU-Mitgliedsstaaten.“
Mitte kommender Woche führen die EU-Umweltminister die entscheidenden
Verhandlungen zur Frage.

„profil“-Redaktion, Tel.: (01) 534 70 DW 3501 und 3502

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