Grüne Wien/ Meinhard-Schiebel: Frauen sind nicht der Gratis-Pflegedienst der Nation

Soziale Absicherung und Entlastung sind Gebot der Stunde

Wien (OTS) – „Dass Frauen nicht der kostenlose, private Pflegedienst
der Nation sind, scheint immer noch nicht im Bewusstsein der
Regierung angekommen zu sein. Wenn von 994.000 pflegenden
Angehörigen, zu denen noch 47.000 pflegende Kinder zwischen 5-18
Jahren kommen, 80 Prozent weiblich sind, kann auch die
Bundesregierung davor nicht die Augen verschließen. So lange immer
noch gilt, dass das Leben der Frauen bei der Kinderbetreuung beginnt,
über die Familienarbeit reicht und am Pflegebett endet, zeigt sich,
dass sich am Frauenbild grundsätzlich rasch etwas ändern muss. Sie
sind diejenigen, die am Ende des Tages selbst alt, krank und arm die
Rechnung für diese Politik bezahlen“, so Birgit Meinhard-Schiebel,
Gesundheitssprecherin der Grünen Wien.

Pflegende Angehörige brauchen mehr als nur Wertschätzung

Der weitere Ausbau der sozialen Dienste – von Tageszentren oder
der Umsetzung von innovativen Modellen, in denen pflegebedürftige
Menschen und ihr häusliches Umfeld daheim regelmässig durch
professionelle Pflegekräfte unterstützt werden – bietet vor allem den
pflegenden Frauen Möglichkeiten, zumindest einen Teil dieser
Pflegearbeit abzugeben. Meinhard-Schiebel führt näher aus: „Nicht nur
die Entlastung bei der täglichen Pflege ist wichtig. Auch die eigene
soziale Absicherung fürs Pensionsalter der pflegenden Töchter und
Schweigertöchter muss kritisch hinterfragt werden.“

Die Daten der Statistik Austria zum Thema Betreuungs- und
Pflegedienst 2017 sprechen für sich: Es sind die Frauen, die sowohl
mehrheitlich selbst Pflege und/oder Betreuung brauchen, aber auch
diejenigen, die pflegen und betreuen. Der immer noch vorhandene
Mangel an mobilen Dienstleistungen ist evident, auch alle anderen
Unterstützungs-möglichkeiten müssen ausgebaut werden, wenn die Pflege
daheim im Pflegekonzept der Regierung als die beste Möglichkeit
angepriesen wird.

„In einer älter werdenden Gesellschaft, in der Menschen die Chance
haben, bestmögliche Lebensbedingungen auch bei Pflegebedürftigkeit zu
haben, ist es eine sozialstaatliche Aufgabe und Verantwortung, dafür
die geeigneten Mittel zur Verfügung zu stellen“, schließt Birgit
Meinhard-Schiebel.

Kommunikation Grüne Wien
(+43-1) 4000 – 81814
presse.wien@gruene.at
http://wien.gruene.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender