
Noch vor Weihnachten gegen Influenza impfen lassen!
Influenza-Saison beginnt meist um den Jahreswechsel
Wien (OTS) – Das Diagnostische Influenza Netzwerk Österreichs (DINÖ)
meldet derzeit nur sporadische Influenza-Infektionen in Österreich
sowie in Europa. Noch keine Spur einer Epidemie. Doch das kann sich
rasch ändern. In den vergangenen Jahren nahmen die Fallzahlen nach
den Weihnachtsferien rasch zu, für ältere Menschen kann sich das
Ansteckungsrisiko bereits zu den Feiertagen selbst erhöhen. Experten
raten daher allen, die das noch nicht getan haben, spätestens jetzt
zur Impfung, um noch rechtzeitig einen Schutz vor der Infektion
aufbauen zu können. Das gilt vor allem für ältere Personen, Menschen
mit chronischen Erkrankungen, Schwangere und Kinder.
Betrachtet man die Daten der letzten Influenza-Saison im Detail,
so sieht man, dass die Virusaktivität ab der zweiten Jännerwoche
stark angestiegen ist und drei bis vier Wochen später ihren Höhepunkt
erreichte. (1) Ähnlich verhielt es sich in ganz Europa. (2)
Zwtl.: Weihnachtsferien verschieben den Start der Influenza-Saison
auf Anfang Jänner
Auf Basis solcher Daten versuchen Forscher schon seit einiger Zeit
Berechnungsmodelle für den Verlauf von Influenza-Epidemien zu finden.
So dürften zum Beispiel die Weihnachtsferien das Ausmaß einer
Epidemie vorübergehend reduzieren und auch den Saisonhöhepunkt nach
hinten verschieben. Wesentlich dabei sind die geschlossenen Schulen.
Es gibt sogar Hinweise, dass die Ansteckungsraten an den Wochenenden
geringer sind als während der Arbeitswoche. (3) Dafür gibt es auch
eine logische Erklärung: „Kinder spielen bei der Ausbreitung des
Influenza-Virus eine entscheidende Rolle. Sie verfügen noch kaum über
Immunität gegenüber dem Virus und erkranken daher leichter. Und in
der Schule oder im Kindergarten kommen sie mit vielen anderen Kindern
in Kontakt“, erläutert Prim. MedR. Ass.-Prof. DDr. Peter Voitl, MBA,
Kinderarzt und Impfreferent der Wiener Ärztekammer. Kinder unter fünf
Jahren haben zudem eine höhere Viruslast als Erwachsene, was es
ebenfalls wahrscheinlicher macht, dass sie das Virus übertragen.
(4)[]
(https://jamanetwork.com/journals/jamapediatrics/fullarticle/2716404?
guestAccessKey=74ce1a47-e814-4c27-a1c0-a314efd8b830&utm_source=silver
chair&utm_medium=email&utm_campaign=article_alert-jamapediatrics&utm_
content=olf&utm_term=120418#pvp180038r4) Die logische
Schlussfolgerung: „Sind die Schulen geschlossen, ergeben sich auch
weniger Ansteckungsmöglichkeiten“, so Voitl.
Zwtl.: Anfang Jänner steigt das Risiko
Mit Anfang Jänner und dem Ende der Schulferien, erhöht sich das
Erkrankungsrisiko für Kinder und damit auch für Personen in ihrem
Umfeld stark. Kommt es zu einer Influenza-Infektion bei Kindern,
verläuft diese meist glimpflich, aber eben nicht immer. Auch Kinder
können in seltenen Fällen schwer erkranken. Schwere Komplikationen
wie Lungenentzündung, Herzmuskelentzündung oder eine Entzündung des
Gehirns können vereinzelt auftreten. In Österreich sind in der
vergangenen Influenza-Saison neun Kinder an der Infektion trotz
Spitalsaufnahme und intensivmedizinischer Behandlung gestorben. Sechs
von ihnen waren ungeimpft, bei drei Kindern war der Impfstatus nicht
bekannt. Weitere 1900 Kinder mussten wegen der Schwere der
Influenzaerkrankung im Spital aufgenommen werden. (5) „Bei Kindern
kann sich die Krankheit innerhalb weniger Tage stark verschlechtern“,
erklärt der Kinderarzt „das macht sie bei ihnen so besonders
tückisch. Im Gegensatz dazu ist eine Impfung weder gefährlich noch
schmerzhaft. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis spricht eindeutig dafür –
sowohl bei Kindern wie auch bei allen anderen Risikogruppen wie
Schwangeren, chronisch Kranken oder älteren Personen.“
Zwtl.: Kinderimpfungen schützen auch Erwachsene
„Wichtig ist es daher, die Durchimpfungsraten bei Kindern zu
erhöhen“, so der Experte. Dies erhöht nämlich nicht nur den Schutz
für die Kinder selbst, sondern auch jenen für Erwachsene,
insbesondere für Gruppen, die entweder nicht oder nicht ausreichend
durch eine Impfung geschützt werden können. In England läuft derzeit
sogar ein Pilotprogramm, das die Auswirkungen von Kinderimpfungen auf
die geimpfte und ungeimpfte Bevölkerung untersuchen soll. (6)
Zwtl.: Ältere Menschen schon zu den Feiertagen mehr gefährdet
Senioren sind jedoch nicht erst nach den Ferien, sondern bereits
währenddessen besonders stark gefährdet. Wer heuer noch nicht geimpft
ist, sollte dies daher dringend nachholen. Ältere Menschen kommen
nämlich während der Weihnachtsferien häufiger mit Kindern und anderen
potenziellen Überträgern zusammen als während der Schulzeit, was die
Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung für sie vergleichsweise größer
macht. (7)
Zwtl.: Jetzt impfen lassen!
Bis der Impfschutz aufgebaut ist, dauert es bis zu zwei Wochen.
(8) „Um rechtzeitig zu den Feiertagen beziehungsweise bis zum
Jahreswechsel und dem Schulstart im neuen Jahr geschützt zu sein,
sollte man sich also spätestens jetzt impfen lassen“, betont der
Impfexperte. Impfstoff ist in ausreichenden Mengen vorhanden. Auch
vom neuen Vierfachimpfstoff, der sowohl zwei A- als auch zwei
B-Virusstämme abdeckt und somit den breitesten Impfschutz bietet.
Quellen:
(1)
https://www.virologie.meduniwien.ac.at/wissenschaft-forschung/virus-e
pidemiologie/influenza-projekt-diagnostisches-influenzanetzwerk-oeste
rreich-dinoe/vorhergehende-saisonen/saison-20172018/
(2) [https://flunewseurope.org/] (https://flunewseurope.org/)
(3) Luca G, Kerckhove KV, Coletti P, et al. The impact of regular
school closure on seasonal influenza epidemics: a data-driven spatial
transmission model for Belgium. BMC Infect Dis. 2018;18(1):29.
Published 2018 Jan 10. doi:10.1186/s12879-017-2934-3
(4) Flannery B, Reynolds SB, Blanton L, et al. Influenza
vaccine effectiveness against pediatric deaths: 2010-2014.
Pediatrics. 2017;139(5):e20164244. doi:[10.1542/peds.2016-4244]
(http://dx.doi.org/10.1542/peds.2016-4244)
(5) Zenz, W. Pressestatement „Influenza bei Kindern und
Jugendlichen – Paradigmenwechsel im Kinderimpfkonzept?“, 26.9.2018
(6) Österreichischer Impfplan 2018
(7) Corbella A, Zhang XS, Birrell PJ, et al. Exploiting routinely
collected severe case data to monitor and predict influenza
outbreaks. BMC Public Health. 2018;18(1):790. Published 2018 Jun 26.
doi:10.1186/s12889-018-5671-7
(8)
[https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/Influenza/faq_ges.html]
(https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/Influenza/faq_ges.html)
Mag.a Uta Müller-Carstanjen
FINE FACTS Health Communication
Mobil: +43 664 515 30 40
mueller-carstanjen@finefacts.at
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Mag. Bernhard Prager
Generalsekretär des Österreichischen Verbandes der Impfstoffhersteller
Mobil: +43 664 801 85 5340
b.prager@oevih.at
www.oevih.at
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