Rat auf Draht: Zehn Tipps für ein harmonisches Weihnachtsfest

Die Helpline für Kinder und Jugendliche ist zur Weihnachtszeit besonders gefragt. Beratung gratis, anonym und rund um die Uhr.

Wien (OTS) – Geschenke besorgen, Lebensmittel einkaufen, kochen,
putzen, schmücken. Rechtzeitig zu den Feiertagen soll alles perfekt
und harmonisch sein. Doch in manchen Familien verwandelt sich das
traute Heim über Weihnachten in ein Pulverfass. Emotionen lassen sich
nicht per Knopfdruck produzieren – und was das ganze Jahr über nicht
funktioniert, kann zu Weihnachten auch nicht klappen.

„Besonders schwierig ist es für Kinder, deren Eltern getrennt
sind“, sagt Birgit Satke, Leiterin der Helpline Rat auf Draht. „Sie
brauchen zu Weihnachten besondere Zuwendung, denn häufig werden an
den Feiertagen Wunden aufgerissen, die als längst verheilt gelten. Es
ist daher wichtig, Erinnerungen anzusprechen und die Kinder mit ihren
Gefühlen nicht allein zu lassen.“ Deswegen sollte schon im Vorfeld
genau geklärt werden, wo und wie gefeiert wird. „Auf keinen Fall
sollten Eltern versuchen, sich gegenseitig mit Geschenken
auszustechen. Wichtiger als Geschenke ist ohnehin die emotionale
Zuwendung“, betont Birgit Satke.

Wunsch nach Harmonie

Rat auf Draht verzeichnet rund um die die Weihnachtszeit besonders
viele Anrufe. „Je näher der Heilige Abend rückt, desto mehr Kinder
und Jugendliche spüren die Anspannung zuhause. Sie befürchten, dass
es zu Streit kommt und fragen, was sie tun können, um so eine
Situation zu vermeiden“, sagt Satke. „Viele sagen auch, dass sie sich
zu Weihnachten Harmonie wünschen, und dass sich alle gut vertragen.“
Aber auch Bezugspersonen von Kindern und Jugendlichen holen sich bei
Rat auf Draht Anregungen, wie sie Feiertagsfrust und Familienstress
vermeiden können.

Zehn Tipps von 147 Rat auf Draht für ein entspanntes
Weihnachtsfest:

1. Vorstellungen besprechen
Bereits bei der Planung lassen sich Konflikte umgehen. Werden Sie
sich klar darüber, was Sie selbst wollen. Häufig treffen
unterschiedliche Vorstellungen aufeinander. Besprechen Sie daher
vorab, wie das Weihnachtsfest verlaufen soll. Jedes Familienmitglied
sollte seine Vorstellungen ohne Kritik und offen äußern können. Meist
lässt sich ein Kompromiss finden.

2. Aufgaben verteilen
In vielen Familien bleibt die ganze Vorbereitung an einer Person
hängen – meistens an der Mutter. Verteilen Sie die Arbeit, indem Sie
zum Beispiel gemeinsam kochen oder dekorieren.

3. Ab in die Natur
Schon wenige Minuten in einer ruhigen Umgebung führen dazu, dass
sich gestresste Menschen entspannen. Besonders Kinder profitieren von
einem Spaziergang im Park oder Wald.

4. Es muss nicht alles perfekt sein
Lassen Sie Gelassenheit walten, schrauben Sie den eigenen
Perfektionismus herunter und konzentrieren Sie sich auf das Machbare.
Es muss nicht alles perfekt sein! Die Wohnung muss nicht unbedingt
auf Hochglanz gebracht werden und es geht auch ohne Fünf-Gänge-Menü.
Viel wichtiger ist es, die Zeit miteinander zu verbringen.

5. Das „richtige“ Gewand anziehen
Wie sieht das richtige Gewand vor dem Weihnachtsbaum aus? Vielleicht
darf es heuer einfach einmal gemütlich sein. Jedes Familienmitglied
darf für sich bestimmen, was gemütlich-feierlich ist.

6. Auf den Sinn von Weihnachten besinnen
Machen Sie sich und anderen klar, dass es zu Weihnachten nicht nur
um Essen und Geschenke geht, sondern besinnen Sie sich auf die
eigentliche Bedeutung des Weihnachtsfestes: gemeinsam eine nette Zeit
verbringen.

7. Streithähne trennen
Überlegen Sie, ob Sie wirklich alle Angehörigen zum gleichen
Zeitpunkt einladen wollen. Wenn sich zwei absolut nicht vertragen,
sollte man sich getrennt treffen. Wer überhaupt nicht zum Fest kommen
möchte, den sollten Sie auch nicht versuchen umzustimmen.

8. Frust rechtzeitig abfangen
Macht sich schlechte Laune breit und sinkt die Frustrationstoleranz,
dann sollten Sie auf alle Fälle gegensteuern. Warten Sie nicht bis
das Fass überläuft.

9. Konfliktthemen meiden
Familienkonflikte sollten nicht zu Weihnachten thematisiert werden
„Was ich Dir schon immer einmal sagen wollte, lieber Onkel…“ sollte
man sich besser für später aufheben. Wenn das Fest, und somit auch
der Stress, vorbei sind, kann man wahrscheinlich entspannter über
bestimmte Themen reden. Sollte es dennoch zu Diskussionen kommen,
dann üben Sie sich in Toleranz und lassen Sie dem anderen seine
Sichtweise.

10. Mit Traditionen brechen
Warum nicht auch einmal Umdenken und mit alten Traditionen brechen?
Vielleicht muss der Baum in diesem Jahr nicht zwei Meter hoch sein
und echte Kerzen haben. Wie wäre es, sich einmal gar nichts zu
schenken? Oder was ist, wenn Sie den Heiligabend einmal nicht Zuhause
feiern? Alles ist erlaubt, wenn sich die Familienmitglieder einig
sind und alle mitziehen.


Sollte es dennoch zum Streit unterm Weihnachtsbaum kommen oder die
Situation eskalieren, Rat auf Draht ist auch an den Feiertagen unter
der Notrufnummer 147 rund um die Uhr aus ganz Österreich erreichbar!
Der Anruf kostet nichts und ist anonym.

Professionelle Hilfe
Der Kinder- und Jugendnotruf Rat auf Draht, ein Angebot von
SOS-Kinderdorf, ist 365 Tage rund um die Uhr anonym und kostenlos
erreichbar. Ein Drittel der jährlich rund 100.000 AnruferInnen gibt
an, Probleme mit niemandem besprechen zu können, wenn es Rat auf
Draht nicht gäbe.

Die Hotline wird großteils über Spenden finanziert.

[www.rataufdraht.at] (http://www.rataufdraht.at/) –
[www.sos-kinderdorf.at] (http://www.sos-kinderdorf.at/)

Spendenkonto: IBAN: AT10 2011 1827 1734 4400

SOS-Kinderdorf
Martina Stemmer
Pressesprecherin
+4367688144243
martina.stemmer@sos-kinderdorf.at

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