LHStv.in Prettner zu Ärztemangel: Zugangsbeschränkungen zu Medizinstudium umgehend lockern

Kärntner Gesundheitsreferentin fordert Einsicht seitens der Bundesregierung – Künstlich produzierten Flaschenhals nicht länger negieren

Klagenfurt (OTS/LPD) – „Die rigorosen Zugangsbeschränkungen im
Medizinstudium lassen uns sehenden Auges in einen Ärztemangel
schlittern – davor warne ich seit geraumer Zeit“, erinnert die
Kärntner Gesundheitsreferentin LHStv.in Beate Prettner heute,
Dienstag, unter anderem an entsprechende Resolutionen an die
Bundesregierung. Jede Aufforderung, mehr jungen Menschen die
Möglichkeit zu geben, Medizin zu studieren, wurde laut Prettner
bislang negiert. Zuletzt, am 3. März 2018, hieß es in einem
Antwortschreiben aus dem Bildungs- und Wissenschaftsministerium
wörtlich: „Ein von Ihnen georteter zukünftiger Engpass an Ärzt/innen
ist aufgrund der vorliegenden Daten nicht nachvollziehbar.“

„Wie passen die Daten, die dem Ministerium vorliegen, mit den
Daten, über die die Österreichische Ärztekammer verfügt, zusammen?“,
fragt nun Prettner vor dem Hintergrund der heute veröffentlichen
Zahlen seitens der ÖÄK. Laut Johannes Steinhart, Obmann der
Bundeskurie niedergelassene Ärzte, müssten nämlich rein rechnerisch
„alle in Österreich verbleibenden Absolventen niedergelassene Ärzte
werden, um den künftigen Bedarf zu decken“. „Diese Aussage zeigt in
einer dramatischen Deutlichkeit, dass die Bundesregierung mit dem
Festhalten an der Zugangsbeschränkung einen künstlichen Flaschenhals
produziert. Die Lösung kann nur sein, die Zahl der Studierenden
umgehend und ganz massiv zu erhöhen. Nur so kann Österreich
langfristig gesehen den Bedarf an niedergelassenen Ärzten decken“,
ist Prettner überzeugt. Es könne und dürfe nicht sein, dass wir
„tausende motivierte junge Menschen davon abhalten, Arzt zu werden.“

Die Gesundheitsreferentin steht zudem seit mehreren Monaten in
intensivem Austausch mit Rektoren der heimischen
Medizinuniversitäten: Nach mehreren persönlichen Gesprächen konnte
sie zuletzt Ende Oktober die Experten (u. a. Rektor der Universität
Klagenfurt und Vizepräsident der Universitätenkonferenz, Oliver
Vitouch, Vizerektorin der MedUni Graz, Doris Lang-Loidolt,
Vizerektorin der MedUni Wien, Anita Rieder, GF der Gesundheit
Österreich GmbH, Herwig Ostermann) zu einem gemeinsamen runden Tisch
in Kärnten begrüßen. Handlungsbedarf sehen die Experten auch im
Studium selbst: Jungmediziner sollten nach ihrer universitären
Ausbildung schnellstmöglich patientenwirksam tätig werden können. Das
Zugangssystem sei also so umzugestalten, dass mehr Ärzte als
Allgemeinmediziner oder Psychiater vor Ort am Patienten ihr Wissen
anwenden, waren sich die Rektoren einig.

Für Kärnten selbst kann Prettner (noch) Entwarnung geben:
Aktuell verfügt Kärnten mit 643 Allgemeinmedizinern, 258 davon mit
Kassenvertrag, über eine flächendeckende hausärztliche Versorgung.
Lediglich eine einzige Kassenstelle, und zwar jene in
Kötschach-Mauthen, ist vakant. „Alle anderen Hausärzte-Planstellen
sind besetzt“, sagt Prettner.

(Schluss)

Amt der Kärntner Landesregierung, Landespressedienst
050 536-10201
www.ktn.gv.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender