Strompreiszonentrennung selbst verschuldet

Korrektur nur durch Ausbau heimischer erneuerbarer Energien möglich

Wien (OTS) – In der derzeit laufenden Diskussion über die
Kostenbelastung aus der Trennung der deutsch-österreichischen
Strompreiszone wird gerne auf deren Ursache vergessen. Nur durch die
seit dem Jahr 2000 kontinuierlich ansteigenden Stromimporte nach
Österreich und den dadurch verursachten Importsog hat sich eine für
Deutschland unbefriedigende Situation ergeben. Die logische und lange
angedrohte Folge war die Strompreiszonentrennung.

Die Trennung war daher vor allem eine Reaktion auf den viel zu
geringen Ausbau erneuerbarer Energien in Österreich. Gerade die
energieintensive Industrie hat stark vom mehrheitlich fossilen
Überschussstrom und den billigen Preisen in Deutschland profitiert
und sich gegen den Ausbau der Erneuerbaren gestemmt. Dass diese
Politik letztlich kurzsichtig war, zeigt sich jetzt.

Die angestrebte Aufhebung der Strompreiszonentrennung zwischen
Österreich und Deutschland ist nur dann realistisch, wenn die Ziele
der Bundesregierung für 100% erneuerbaren Strom bis 2030 tatsächlich
erreicht werden. „Die energieintensive Industrie muss
Bundesministerin Köstinger für die ambitionierte Zielsetzung für den
Ausbau erneuerbarer Stromkapazitäten in Österreich die Hand küssen“,
so Peter Püspök, Präsident Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ).

Derzeit ist die Gefahr größer, dass die Importkapazitäten an der
deutsch-österreichischen Grenze weiter gekürzt werden, und zwar wenn
Deutschland aus der Atomkraft aussteigt und konsequente Schritte auch
in Richtung Kohleausstieg setzt. Die derzeitige Grenzkapazität von
4,9 Gigawatt war ohnehin schon ein weitgehendes Entgegenkommen
Deutschlands.

Mit den ins Spiel gebrachten Mehrkosten von jährlich 300 Millionen
Euro aufgrund der Strompreiszonentrennung können die zusätzlichen
Kapazitäten zur Erreichung des Ausbauziels der Bundesregierung
praktisch zur Gänze finanziert werden. Es ist daher zu hoffen, dass
die Erkenntnis über die neue Realität auch bei jenen Vertretern der
Wirtschaft, die bisher beim Ausbau erneuerbarer Energien auf der
Bremse gestanden sind, dazu führt, dass sie ihren Widerstand gegen
die Ziele der Bundesregierung aufgeben.

„Beim Ausbau der erneuerbaren Energien geht es letztlich auch um
die Herstellung der Versorgungssicherheit, die derzeit durch die hohe
Importabhängigkeit jedenfalls nicht gegeben ist“, schließt Püspök.

Florian Maringer +43 660 402 6001
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