Grüne Wien/Hebein: Alle internationalen Erfahrungen mit „Erziehungscamps“ sind negativ

Unsinnige und gewalterhöhende Ideen zu realen Problemen machen die Schule nicht sicherer

Wien (OTS) – „Dominik Nepp hat überraschenderweise einmal etwas Richtiges festgestellt. „Problemschüler“ würden „durch Suspendierungen vom Unterricht viel eher belohnt, als bestraft“: Wer sich in einer Schule nicht zurecht findet, wird den Ausschluss von der Schule als Erlösung empfinden. Die Schlussfolgerungen Nepps sind jedoch skurril bis absurd: „Wer die Erziehung in Camps stattfinden lassen will, schafft zusätzliche Gewalträume. Gerade die Abschottung von Menschen macht sie zu Zielscheiben von Übergriffen, wie wir gerade auch in Wien aus den Erfahrungen mit den Heimen am Wilhelminenberg und aus anderen hierarchischen Strukturen von Skihauptschulen, Internaten und religiösen Gemeinschaften kennen“,so die Sozialsprecherin und Spitzenkandidatin der Grünen Wien, Birgit Hebein.

Auch internationale Erfahrungen lassen den Nepp’schen Vorschlag recht schlecht aussehen: US-amerikanische Bootcamps sind extrem gewalttätig, ein Nährboden sexueller Übergriffe und körperlicher Verletzungen. Allein in einem Jahr wurden in den USA mehr als 1600 sexuelle Übergriffe in derartigen Camps dokumentiert. Ziel der Bootcamps ist es, Menschen zu brechen, statt ihnen zu helfen. Ziel der Schule ist es jedoch, Menschen zu gewinnen, für Ausbildung und Inklusion.

„Tatsächlich müssen geeignete Mittel im Umgang mit SchülerInnen, die psychische oder physische Gewalt ausgeübt haben, gefunden werden. Sie werden aber in der Schule selbst stattfinden müssen. Dazu bedarf es eigenen Personals, das mit den Betroffenen konsequent, über einen längeren Zeitraum arbeiten, die Ursachen der Gewalt erkennen und überwinden kann“, so Hebein abschließend.

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