Oö. Volksblatt: „Karfeitagsdebatte II“ (von Herbert SCHICHO)

Ausgabe vom 29. Jänner 2019

Linz (OTS) – Selbst wenn der Osterdienstag den Herbstferien geopfert werden sollte, wird es zumindest weder EU-rechtliche noch religiöse Probleme geben. Aber trotzdem ist – pünktlich vor den Semesterferien – eine Feriendebatte eröffnet. Viel Neues wird in dieser aufgewärmten Diskussion wohl nicht zu hören sein und eine fundierte Grundsatzdebatte wird es wohl nicht geben. Und auch die historisch gewachsenen Ferienblüten werden vermutlich nicht angetastet, außer eben vielleicht jene Anreisetage, die einst die Heimfahrt für Internatskinder zu Ostern und Pfingsten ermöglichten. Aber niemand tritt lautstark – obwohl die Energiekrise längst vorbei ist – für die Abschaffung der Energieferien vulgo Semesterferien ein. Und auch die Länge der Sommerferien, die einst nötig war, damit die Kinder in der Erntezeit bei der Feldarbeit mithelfen konnten, steht nicht zur Diskussion. Deshalb gibt es wohl auch kaum eine gewerkschaftliche Nervosität. Eine bildungswissenschaftliche Analyse für die beste Ferienordnung — wie von Lehrergewerkschafter Kimberger empfohlen — könnte aber eine solche generelle Debatte lostreten. Dann hätte die Schule auch ihre Karfreitagsdebatte, während es derzeit einzig um die Frage geht, ob die Familien Anfang November eine Woche frei bekommen und wenn ja, wo gekürzt werden soll?

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