Präsentation: Die 13 Krimis des jungen NS-Opfers Hans Georg Friedmann

Am 31.1. werden die Werke des Schülers aus Hietzing vorgestellt, der in einem Nebenlager des KZ Dachau ermordet wurde.

Wien (OTS) – Durch eine Kooperation der VHS Hietzing, der Österreichischen Janusz Korczak Gesellschaft und dem Don Bosco Haus wird die Geschichte des Jugendlichen Hans Georg Friedmann aus Hietzing, der bereits als österreichisches Pendant zu Anne Frank bezeichnet wurde, wieder lebendig – ein Angebot rund um den Tag des Gedenkens an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz. Als Cousin von Friedmann und Zeitzeuge wird auch Toni Spielmann anwesend sein.

Hans Georg Friedmann begann als Zehnjähriger zu schreiben und verfasste zwischen 1938 und 1942 13 Abenteuerkrimis rund um den Superdetektiv Tom Lasker, die erhalten sind und Einblick in seine Fantasie geben. Begleitend sind bei ihrer Präsentation am 31. Jänner im Rahmen des Don Bosco-Fests in Wien-Hietzing in einer Ausstellung Teile des gnadenlosen Enteignungsaktes seiner Familie zu sehen, die begreiflich machen, dass sich der Junge damit beschäftigte, wie wohl die Welt an möglichen Zielorten seiner Flucht aussehen könnte.

Im Rahmen der Präsentation stellen StudentInnen der Universität Wien (Proseminar Germanistik „Hans Georg Friedmann – eine Spurensuche“ mit Professorin Andrea Motamedi) auch die von ihnen erarbeiteten Unterrichtskonzepte und -materialien zum selben Thema vor. Diese wurden durch die Ausstellung „Der Tod hat nicht das letzte Wort“ 2016 in der VHS Hietzing inspiriert, sind für jugendliche SchülerInnen gedacht und sollen in absehbarer Zeit nach ihrer Präsentation Schulen für den Unterricht angeboten werden.

Wer war Hans Georg Friedmann?

Einleitend wird bei der Veranstaltung ein Film über den ersten Krimi von Friedmann, „Einer von uns“, gezeigt, gespielt von Kindern der 4. Klasse Volksschule am Campus Oberlaa.

Hans Georg Friedmann wohnte mit seinen Eltern in der Sankt-Veit-Gasse, ein paar Häuser vom Don Bosco Haus entfernt. Im Oktober 1942 wurde er im Alter von 13 Jahren wegen seiner jüdischen Herkunft in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Die Befreiung 1945 erlebte er nicht mehr. Er starb im März 1945 im Konzentrationslager Kaufering, einem Nebenlager des KZ Dachau.

Die Kooperation zwischen der VHS Hietzing und dem Don Bosco Haus hatte bereits bei der Enthüllung der Gedenktafeln für Hans Georg Friedmann im September 2018 vor seinem Wohnhaus in der Sankt-Veit-Gasse 15 eine neue Dimension erreicht.

Mit dem Don Bosco Haus – Zentrum für Jugend- und Erwachsenenbildung wird nun die Geschichte eines Jugendlichen an einem Ort gezeigt, wo heute hunderte Jugendliche ein und aus gehen. Dies garantiert, dass seine Geschichte nicht vergessen wird. Das Projekt wurde aus Mitteln des Österreichischen Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus finanziert.

Factbox:
Wann: Donnerstag, 31. Jänner, 17 bis 18:30 Uhr
Wo: Don Bosco Haus, 13., Sankt-Veit-Gasse 25
Weitere Informationen unter www.vhs.at/hietzing

Pressebilder zu dieser Aussendung sind in Kürze unter www.wien.gv.at/pressebilder abrufbar. (Schluss)

Stephanie Lehner BA BA
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Wiener Volkshochschulen
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