
Treibhausgasbilanz: WWF fordert Sofortpaket der Bundesregierung
Steuersystem ökologisieren, umweltschädliche Subventionen abbauen, Mobilitätswende forcieren – Umwelt und Menschen entlasten statt fossile Relikte konservieren
Wien (OTS) – Die heute veröffentlichte Treibhausgasbilanz bestätigt einmal mehr die langjährigen Versäumnisse der heimischen Klimapolitik. Daher fordert die Umweltschutzorganisation WWF Österreich ein rasches Sofortpaket aller Zuständigen in der Bundesregierung. „Heiße Luft haben wir genug, 2019 braucht es endlich mehr Mut und Konsequenz im Klimaschutz. Die kommende Steuerreform wird zeigen, ob es die Regierung damit ernst meint oder weiter auf eine Politik der kleinen Schritte setzt“, sagt WWF-Klimaexpertin Lisa Plattner und nennt drei wichtige Eckpunkte: „Wir brauchen eine echte ökologische Steuerreform, die umweltfreundliches Verhalten belohnt und fossile Energien ausbremst. Umweltschädliche Subventionen müssen rasch abgebaut und besser investiert werden. Parallel zum naturverträglichen Ausbau Erneuerbarer ist vor allem ein großes Energiesparprogramm notwendig“, sagt Plattner und fordert das dafür nötige Gesamtpaket ein. Auch die heimische Klimawissenschaft spricht sich klar für entsprechende Maßnahmen aus.
„Ohne Kehrtwende wird Österreich seine internationalen Klimaschutzverpflichtungen verfehlen“, warnt Plattner. Neben den Folgen der sich verschärfenden Klimakrise drohen Österreich damit auch teure Strafzahlungen, obwohl der Politik alle Defizite und Lösungsvorschläge seit vielen Jahren bekannt sind. „Es ist zum Beispiel komplett absurd, dass jährlich bis zu fünf Milliarden Euro für fossile Relikte wie das Dieselprivileg verschwendet werden. Als ob es das Pariser Abkommen nie gegeben hätte. Auch Experimente wie Tempo 140 führen in eine klimapolitische Sackgasse. Stattdessen brauchen wir eine Offensive für öffentliche Verkehrsmittel und umweltfreundliche Mobilität. Die bisher geplanten Maßnahmen reichen bei weitem nicht aus“, bekräftigt Lisa Plattner.
Immer wichtiger wird auch eine klimafreundliche Ernährung, die auf allen Ebenen unterstützt werden muss. „Bei der Ernährung hat die Reduktion des Fleischkonsums die größten positiven Effekte für Klima und Gesundheit. Eine stärkere pflanzliche Ernährungsweise könnte die globale Mortalitätsrate spürbar senken und die ernährungsbezogenen Treibhausgase dramatisch reduzieren“, zitiert WWF Klimasprecherin Plattner aus dem 2018 in Österreich veröffentlichten „APCC Special Report Gesundheit, Demographie und Klimawandel“.
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