WKÖ-Buchmüller: „Konjunkturentwicklung im Einzelhandel normalisiert sich“

Nach dem „Ausnahmejahr 2017“ nimmt Dynamik ab – Umsatzplus liegt 2018 bei nominell 1,0 Prozent – Beschäftigung wächst weiter

Wien (OTS) – „Die österreichische Gesamtwirtschaft befindet sich nach wie vor in einer Hochkonjunkturphase, aber der Höhepunkt scheint überschritten. Wir im stationären Einzelhandel greifen dieser Entwicklung vor, denn bei uns normalisiert sich die Konjunktur bereits“, analysierte Peter Buchmüller, Obmann der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturerhebung der KMU Forschung Austria.

Konkret sind die Umsätze im Gesamtjahr 2018 um nominell 1,0 Prozent auf rund 71,7 Milliarden Euro (brutto, inkl. Umsatzsteuer) gestiegen. Damit liegt die Wachstumsrate deutlich unter dem „Ausnahmejahr 2017“, in dem das Umsatzplus 2,0 Prozent betrug, aber auf ähnlichem Niveau wie in den Jahren 2015 und 2016.

Branchensieger Bau- und Heimwerkerbedarf

Wachstumssieger im Branchenschnitt ist der Einzelhandel mit Bau-und Heimwerkerbedarf mit einem nominellen Umsatzplus von 5,1 Prozent, gefolgt vom Sportartikelhandel und dem Lebensmittelhandel.

Die stärksten Rückgänge im Gesamtjahr 2018 gibt es hingegen im Einzelhandel mit Elektrogeräten, Computern und Fotoartikeln. Ebenso verzeichnet der Spielzeughandel – trotz gutem Weihnachtsgeschäft – ein Minus. Und auch im Schuh- und im Bekleidungshandel ist die Entwicklung 2018 rückläufig. „Während der Bau- und Heimwerkerbedarf vom warmen Herbst profitiert hat, ist dieser mitverantwortlich für die Rückgänge im Bereich Mode“, erklärt Ernst Gittenberger von der KMU Forschung Austria.

Internet-Einzelhandel wächst um 4 Prozent

Dynamischer läuft das Geschäft im Internet-Einzelhandel, wenngleich es auch dort eine Normalisierung der Entwicklung gibt:
Nach einem Plus von 6 Prozent 2017 liegt das Wachstum im österreichischen Internet-Einzelhandel 2018 bei 4 Prozent auf ein Volumen von rund 3,3 Milliarden Euro.

Erfreuliche Zunahme bei Lehrlingen

Sehr positiv ist die Beschäftigungslage: „Der Einzelhandel hat sich 2018 nicht nur mit rund 335.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als sehr wichtiger Arbeitgeber erwiesen, sondern er hat seinen Beschäftigtenstand sogar ausgebaut“, sagt Iris Thalbauer, Geschäftsführerin der Bundessparte Handel. Gegenüber 2017 hat die Zahl der Beschäftigten um 3.300 Personen oder 1,0 Prozent zugelegt. „Was uns dabei besonders freut, ist, dass die Zahl der Lehrlinge steigt, wir haben im Handel 2018 um 4,6 Prozent mehr Lehrlinge im ersten Lehrjahr. Unsere Lehrlingsoffensive, die neuen interessanten Lehrberufe wie E-Commerce-Kaufmann sowie auch die überproportional hohen KV-Abschlüsse für die Lehrlingsentschädigungen zeigen Wirkung“, so Thalbauer.

Stabile Entwicklung für 2019 erwartet

Was den Ausblick für das heurige Jahr betrifft, erwartet der Großteil der Einzelhändler (69 Prozent) eine stabile Geschäftsentwicklung, 9 Prozent rechnen mit einer Verbesserung der Geschäftslage, 22 Prozent gehen von Umsatzrückgängen aus. „Angesichts der sich weiter abflachenden Konjunktur sind diese Erwartungen durchaus positiv“, sagt Buchmüller abschließend. (PWK051/DFS)

Bundessparte Handel
Mag. Iris Thalbauer
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