Grossmann: 50 Prozent-Förderziel für Frauen am Arbeitsmarkt muss bleiben
„Frauen nicht weiter in die Teilzeitfalle drängen!“
Wien (OTS/SK) – „Das Sozialministerium hat neue strategische Vorgaben für das Arbeitsmarktservice herausgegeben und streicht unter anderem das bisherige 50 Prozent-Förderziel für Frauen am Arbeitsmarkt. Gleichzeitig drängt das Ministerium selbst Frauen künftig verstärkt in die Teilzeitfalle!“, kritisiert Elisabeth Grossmann, Frauensprecherin der SPÖ im Bundesrat. „Damit wird die qualitativ hochwertige Frauenqualifizierung gefährdet“, kritisiert sie. ****
Bisher war eine Aufklärung von Frauen über die Folgen längerer Teilzeitbeschäftigung vorgesehen ebenso wie besondere Unterstützung von Frauen bei der Suche nach einem existenzsichernden Vollzeitarbeitsplatz. Statt dessen soll nun das AMS danach trachten, gemeinsam mit Unternehmen „qualifizierte Teilzeitstellen“ zu schaffen, die unter dem Deckmantel „echter Wahlfreiheit“ stehen, ist Grossmann verärgert.
„Die Bundesregierung katapultiert damit Frauen zweifach zurück:
Erstens wird die qualitativ hochwertige Frauenqualifizierung, die in den letzten Jahren aufgebaut wurde und Tausende Frauen in besser qualifizierte und bezahlte Arbeitsplätze gebracht hat, gefährdet. Als Beispiel nennt Grossmann die steirischen Zentren für Ausbildungsmanagement, die in den Regionen an der Schnittstelle zwischen arbeitssuchenden Frauen und Betrieben arbeiten. In allen Bundesländern gibt es ähnliche Einrichtungen.
„Zweitens werden Frauen wieder verstärkt in die finanzielle Abhängigkeit vom Ehemann getrieben, indem sie zur nicht-selbsterhaltungsfähigen Dazuverdienerin degradiert werden. Teilzeitbeschäftigte sind in mehrfacher Weise schlechter gestellt (Bezahlung, Überstunden, Aufstiegschancen etc.) und können von ihrem Gehalt allein kaum ihren Lebensunterhalt bestreiten. Daher dürfen diese neuen Vorgaben nicht Realität werden, um das Leben von Frauen nicht noch mehr zu erschweren“, fordert Grossmann. (Schluss) ls/ah/mp
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