AK: Bund soll Ausbau von Ganztagsschulen beschleunigen, nicht bremsen

Pläne des Bildungsministers bedeuten weniger Mittel für Ganztagsschulen

Wien (OTS) – „Berufstätige Eltern und ihre Kinder brauchen mehr und bessere Ganztagsschulen sowie Nachmittagsbetreuung“, sagt AK Bildungsbereichsleiterin Melitta Aschauer-Nagl. „Wenn der Bildungsminister heute kritisiert, dass berufstätige Eltern in Wien vorrangig einen Platz in der Ganztagsschule bekommen, ist das Zynismus.“ Die AK Bildungsbereichsleiterin verlangt, dass der Bund die Halbierung der jährlichen Ausbauförderung zurücknimmt und keinesfalls weiter kürzt. Die Ganztagsschulen können dann einen Beitrag zur Chancengerechtigkeit leisten, wenn es einen Ganztagsschulplatz oder einen Platz in der Nachmittagsbetreuung grundsätzlich für jedes Kind gibt und das geht nur mit einem ambitionierten Ausbau der Plätze. Erst dann können alle Eltern entscheiden, wie sie die Betreuung ihrer Kinder organisieren wollen.

Nach der Präsentation des Nationalen Bildungsberichtes kam die Durchmischung der SchülerInnen in den Ganztagsschulen in den Fokus und wurde die Frage aufgeworfen, ob Ganztagsschulen einen Beitrag zur Chancengerechtigkeit von Kindern aus bildungsfernen Familien leisten können. Ursprünglich, erinnert Aschauer-Nagl, hat die Vorgängerbundesregierung 185 Millionen Euro Förderung für den Ausbau der Ganztagsschulen in den Jahren 2020 bis 2022 vorgesehen – heute sind es nicht einmal mehr die Hälfte der Mittel.

Aschauer-Nagl: „Die Aussage des Bildungsministers hilft weder den Kindern noch den Eltern. Zumeist sind es die Frauen, die mangels Nachmittagsbetreuung für Schulkinder höchstens halbtags arbeiten können.“

Arbeiterkammer Wien
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