AK: Anstieg der Arbeitslosigkeit jetzt verhindern

Die Zahl der registrierten Arbeitslosen liegt um etwa 90.000 über dem Niveau vor der Finanz- und Wirtschaftskrise

Wien (OTS) – Österreichs Konjunktur befindet sich im Abschwung. Damit ist der markante Konjunkturaufschwung vorbei, der von Mitte 2015 bis Mitte 2018 andauerte. „Wir brauchen deshalb dringend ein Konjunkturpaket, das noch vor dem Sommer beschlossen werden soll und mit den Schwerpunkten Qualifizierung, Investitionen in Klimaschutz und Ausbau der sozialen Dienste darauf ausgerichtet ist, einen Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verhindern und den Wohlstand zu erhöhen“, sagt AK Ökonom Markus Marterbauer.

Die Zahl der Arbeitslosen, die vorerst noch immer merklich sinkt, könnte im Lauf des zweiten Halbjahres 2019 wieder zu steigen beginnen. „Die Erfahrung lehrt: Arbeitslosigkeit, die in der Rezession entsteht, muss sofort aktiv bekämpft werden, sonst droht sie dauerhaft zu werden“, so Marterbauer.

Auch in Österreich sollte deshalb bis zum Sommer ein zielgerichtetes Paket an Konjunkturmaßnahmen ausgearbeitet werden, das im Bedarfsfall rasch umgesetzt werden kann. Es müsste folgende Elemente enthalten:

+ Ausbau von Beschäftigungs- und Qualifizierungsinitiativen: Für Gruppen mit besonders hohem Arbeitslosigkeitsrisiko müssen Beschäftigungs- und Qualifizierungsinitiativen geschaffen werden. Die Aktion 20.000 sollte sofort wiederaufgenommen werden.

+ Beschäftigungsintensive (kommunale) Investitionen vorziehen: Der soziale Wohnbau ist das wichtigste Instrument, um leistbare Mieten besonders für junge Menschen sicherzustellen. Damit muss auch die Schaffung entsprechender Infrastruktur an Kindergärten, Schulen, Parks, öffentlichen Räumen, öffentlichem Nahverkehr und Radwegen einhergehen.

+ Wohnsteuerbonus: Die Arbeiterkammer schlägt einen Steuerbonus von bis zu 500 Euro im Jahr vor, um Mieter und Eigenheimbesitzer zu entlasten

+ Pflegesystem: Quantitativer und qualitativer Ausbau des sozialen Pflegesystems (und anderer sozialer Dienste)

+ EU-weit koordinierte Investitionen in den Klimaschutz: Unter anderem ist ein umfangreiches Investitionsprogramm in Energieeffizienz, Energiegewinnung, Energieübertragung und Energiespeicherung, in öffentlichen Verkehr und Elektromobilität, in Klimaforschung und viele andere Bereiche notwendig.

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Arbeiterkammer Wien
Miriam Koch
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