
Oö. Volksblatt: „Hinschauen!“ (von Markus EBERT)
Ausgabe vom 10. April 2019
Linz (OTS) – Politik hat im Sport nichts verloren, heißt es so schön. Was im Umkehrschluss bedeutet: Das unsägliche Theater um das Finalspiel im österreichischen Fußball-Cup hat die Politik nicht zu kümmern.
Doch ist das wirklich so einfach?
Faktum ist: Die Verantwortlichen sind vor einer Horde sogenannter „Fans“, die sich offenbar keinen Deut um Rechtsstaatlichkeit scheren, in die Knie gegangen. Nun könnte man sagen, das ist Sache des Österreichischen Fußballbundes, der beteiligten Vereine und der Polizei — wäre da nicht noch etwas: Sowohl Rapid als auch die Wiener Austria dürfen schmucke Stadien ihr Eigen nennen, zu deren Errichtung der Steuerzahler kräftig beigetragen hat — die Rede ist von Förderungen im Ausmaß von jeweils über 20 Millionen Euro. Das ist viel Geld dafür, dass dann dort exterritoriale grün-weiße und violette Gebiete entstehen, in denen eigene Gesetze gelten.
Und das will man sich unwidersprochen bieten lassen?
Man kann es drehen und wenden wie man will, in diesem Fall hat die Politik sehr wohl etwas im Sport verloren: Der Gesetz- und Fördergeber muss hinschauen, was mit öffentlichen Mitteln unterstützt wird. Denn ungestraft blind darf in diesem Land eigentlich nur Justitia sein.
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