
Bauernbund: Steuerreform entlastet Österreichs Bäuerinnen und Bauern deutlich
Strasser: Positive Weichenstellung im Sozialbereich
Wien (OTS) – Mit dem Steuer-Entlastungspaket präsentierte die österreichische Bundesregierung heute eine der größten Entlastungsmaßnahmen in der Geschichte der bäuerlichen Berufsgruppe. Ziel der Steuerreform im agrarischen Bereich ist eine spürbare Entlastung für rund 160.000 land- und forstwirtschaftliche Betriebe, auf denen rund 400.000 Menschen arbeiten und leben. Bauernbund-Präsident Abg. z. NR DI Georg Strasser zeigt sich über die merkliche Entlastung von insgesamt 52,4 Mio. Euro im Bereich der Sozialversicherung erfreut. „Es ist ein sozial ausgewogenes Paket, welches die vielfältige Betriebsstruktur in der Land- und Forstwirtschaft bestmöglich berücksichtigt“, so der agrarische Verhandlungsführer. Mit der Einführung der Risikoausgleichsmaßnahme und der Abschaffung der Schaumweinsteuer konnte ein Paket von 28 Mio. Euro im Bereich der Landwirtschaft geschnürt werden. „Das im Rahmen der Steuerreform ausverhandelte Ergebnis zeigt: Diese Regierung steht zu den Bäuerinnen und Bauern“, so Strasser.
Einführung einer steuerlichen Risikoausgleichsmaßnahme zur besseren Absicherung der Landwirte gegen Preis- und Ertragsschwankungen (EStG)
„Mit dieser Maßnahme reduzieren wir das Risiko für unsere Landwirte bei Preis-, Ernte- oder Ertragsschwankungen. Das ist ein wichtiger Schritt in Richtung mehr Gerechtigkeit, denn für Unwetter oder Ernteausfälle können die Bauern nichts“, unterstreicht Bundesministerin Elisabeth Köstinger.
Absenkung des KV-Beitragssatzes um 1%
Dieser Schritt bringt eine Entlastung für mehr als 130.000 bäuerliche Betriebe von jeweils mehreren hundert Euro, das ist schon eine spürbare Erleichterung. Die Regierung setzt damit ein zentrales Versprechen um: Wir entlasten die Menschen, statt sie mit neuen Steuern zu belasten“, so Köstinger.
Absenkung des Anrechnungsprozentsatzes beim fiktiven Ausgedinge von 13 auf 10%
„Die Anpassung des fiktiven Ausgedinges bringt vor allem für Bauernpensionisten mit den niedrigsten Pensionen eine spürbare Verbesserung. Bei Durchschnittspensionen von zirka 850 Euro monatlich zählt jeder Euro zur Bewältigung des täglichen Lebens auf den Höfen“, gibt Bauernbund-Präsident Strasser zu bedenken.
Harmonisierung im Bereich der Krankenversicherung der Bauern im Hinblick auf Fusion mit der SVA zur SVS
„Die Angleichung der Beitragsgrundlage in der Krankenversicherung bringt einerseits für kleine bäuerliche land- und forstwirtschaftliche Betriebe durch die Absenkung der Mindestbeitragsgrundlage eine Entlastung, gleichzeitig werden Betriebe in der SV-Option spürbar entlastet. Zudem wird durch diese Maßnahme ein erster Harmonisierungsschritt zugunsten der bäuerlichen Versicherten eingeleitet“, freut sich Strasser für die bäuerlichen Versicherten.
Streichung der Bagatellsteuer für Schaumweine
„Mit der Abschaffung der Schaumweinsteuer wird ein zentraler Wettbewerbsnachteil für die österreichischen Produzenten wieder abgeschafft. Wir erhoffen uns einen Aufwärtstrend beim Absatz von Schaumwein im Sinne unserer bäuerlichen Weinbaubetriebe am Markt“, unterstreicht der Bauernbund-Präsident.
Erhöhung der PV-Beitragsgrundlage für hauptberuflich beschäftigte Kinder bis zum 27. Lebensjahr
„Die Entscheidung, in den landwirtschaftlichen Betrieb der Eltern einzusteigen und hauptberuflich mitzuarbeiten, erfordert Mut und Optimismus. Die Perspektive auf eine vernünftige soziale Absicherung auch im Alter ist dafür unverzichtbar. Dass die Jahre bis zur eigenverantwortlichen Betriebsübernahme nunmehr besser für das Pensionskonto wirken, ist ein wichtiger Schritt für die jungen Bäuerinnen und Bauern“, sieht Landwirtschaftskammer (LK) Österreich-Präsident Josef Moosbrugger auch für Jungbäuerinnen und Jungbauern Vorteile.
Verwaltungsvereinfachungen
„Die Land- und Forstwirtschaft ist mit vielen Härten und Herausforderungen der Natur konfrontiert, insbesondere bedingt durch Klimaveränderungen. Die vorgesehenen Verwaltungsvereinfachungen kommen der Realität in der Land- und Forstwirtschaft einen Schritt weit entgegen. Die Bäuerinnen und Bauern müssen besonders in Saisonspitzen von administrativen Tätigkeiten und zusätzlichen Belastungen so gut es geht entlastet werden, damit sie sich ihren eigentlichen Aufgabe widmen können. Es wird damit auch ein Anreiz für den Einstieg junger Menschen in den Betrieb und damit für die Fortführung des Betriebes insgesamt gesetzt“, zeigt sich Moosbrugger erleichtert.
Bauernbund-Direktor Norbert Totschnig weiß dieses umfangreiche Maßnahmenpaket zu schätzen. „Das Fortbestehen einer flächendeckenden Land- und Forstwirtschaft sowie die Versorgung aller Österreicherinnen und Österreicher mit hochqualitativen Lebensmitteln ist Bundeskanzler Sebastian Kurz ein wichtiges Anliegen. Das Paket ist ein Zeichen der Wertschätzung gegenüber unseren Bäuerinnen und Bauern“, bedankt sich Totschnig. (Schluss)
Bauernbund Österreich
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