Oö. Volksblatt: “Aufarbeitung” (von Herbert SCHICHO)

Ausgabe vom 24. Mai 2019

Linz (OTS) – In der deutschen Bundesliga und auch offensichtlich in der österreichischen Innenpolitik gibt es nun den Videobeweis. Und eines kann man schon sagen: Was die beiden blauen Spielmacher in Ibiza zeigten, ist ganz klar eine rote Karte, samt lebenslanger Sperre und selbstverständlich ist auch der Verein, sprich die FPÖ, gefordert. Und nicht nur sie: Die „betrunkenen Prahlereien“ des Ex-FPÖ-Chefs kann man nicht akzeptieren. Schnellschüsse sind trotz dieses schweren Fouls an Wählern und Politik aber nicht angebracht. Konkret: Selbstverständlich sind die Gesetzesumgehungsfantasien bei der Parteienfinanzierung des HC abstoßend, aber deswegen braucht man nicht unbedingt die Möglichkeit zu verbieten, legal und transparent zu spenden. Und auch der Verkauf von Eigentum der Republik oder staatliche Auftragsvergaben müssen möglich sein. Wenn man aber Österreichs Interessen verkauft oder Aufträge unter der Hand vergibt, wie es der HC versprach, dann beginnt es zu stinken – und das gewaltig. Im Sprichwort heißt es, dass der Fisch am Kopf zu stinken beginnt. Trotzdem reicht es nicht, den Kopf zu entfernen, damit man den Fisch gefahrlos genießen kann. Die ersten Personalentscheidungen lassen aber keine echte Aufarbeitung bei der FPÖ vermuten.

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