Oö. Volksblatt: “Nicht in Amerika” (von Herbert SCHICHO)

Ausgabe vom 17. Juli 2019

Linz (OTS) – In Amerika ist es durchaus üblich, dass auch viele Mitarbeiter ihren Job verlieren, wenn die Regierung wechselt – unter dem Motto ‘mitgehangen, mitgefangen’. Bei uns ist es üblich, dass die Staatsdiener eben dem Staat als solches und nicht den Ministern dienen. Und die Minister, egal welcher Couleur, können sich auf ihre Loyalität verlassen. Die Übergangsregierung hat sich Großteils dafür entschieden, für die paar Monate der Verwaltung auf bereits bewährte Verwalter zu setzen – und bekommt dafür nun Prügel vom FPÖ-Generalsekretär Hafenecker. Er wolle nicht einzelne Mitarbeiter anpatzen, „aber solche Strukturen müssen sichtbar gemacht werden“, so seine Begründung. Wenn außer Anpatzen hier überhaupt eine Struktur sichtbar wird, dann die Denkstruktur des FPÖ-Generals. Denn die Übergangsminister kennen ihre Ministerien wirklich gut, die nunmehrigen Mitarbeiter waren zu vor oft Kollegen. Außerdem hängt die Qualität einer Arbeit nicht davon ab, für welche Partei man sich engagiert — oder noch unkonkreter — ihr nahesteht. Die Übergangsminister haben ihre Kabinette genau unter diesen Prämissen selbst ausgesucht und sie folgten nicht quasi als Kurz-Marionetten einem türkisen Masterplan. Hafenecker glaubt aber offensichtlich lieber an Verschwörungstheorien.

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