
Oö. Volksblatt: „Vilimskys Maßstäbe“ (von Markus EBERT)
Ausgabe vom 30. August 2019
Linz (OTS) – Irgendwie hatten sich in den letzten Tagen seitens der FPÖ-Führung die Signale verstärkt, dass man Ex-Parteiobmann Heinz-Christian Strache nicht mehr zurück auf der politischen Bühne haben möchte. Doch trauen darf man dem nicht, wie gestern FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky unter Beweis gestellt hat. Denn kaum hatte die APA die Meldung verbreitet, dass die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft auf Ermittlungen wegen Vorteilsnahme gegen Strache und Johann Gudenus verzichtet, kam auch schon Vilimskys Jubel-Aussendung: „Entlastung für Strache und Gudenus“, frohlockte er.
Und offenbart damit das ganze Ibiza-Dilemma seiner Partei. Ob nämlich, aufgrund ihrer im Video getätigten Aussagen, am Ende gegen Strache und Gudenus strafrechtlich etwas übrig bleibt, ist das Eine. Das Andere ist und bleibt, was im Video gesagt wurde. Natürlich ist es das allergrößte FPÖ-Bestreben, die Entstehungsumstände des Videos in den Mittelpunkt ihrer Erzählung zu rücken, um damit das Gesagte zu verdrängen. Aber auf Ibiza ist kein Spontan-Gespräch zustande gekommen, das war vielmehr der Höhepunkt einer gewollten Begegnung. Wenn Vilimsky Strache und Gudenus nun entlastet sieht, dann hat er bemerkenswerte moralische Maßstäbe.
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