
Oö. Volksblatt: „Gestaltend eingreifen“ (von Markus EBERT)
Ausgabe vom 24. September 2019
Linz (OTS) – Vermutlich durchschauen nur die wenigsten Patientinnen und Patienten die mehr als komplizierten Strukturen im heimischen Gesundheitssystem. Alleine die Finanzierung von Spitalsbereich einerseits und niedergelassenem Bereich andererseits ist eine Wissenschaft für sich. Fest steht: Ins System fließt sehr viel Geld, und dennoch ist mehr von Wartezeiten und Ärztemangel die Rede als davon, dass Österreich grundsätzlich eines der besten Gesundheitssysteme der Welt hat. Natürlich könnte sich ein Landbewohner fragen, warum sein Hausarzt keinen Nachfolger findet, obwohl die Gebietskrankenkasse auf einem feinen Geldpolster sitzt. Und natürlich fragen sich Spitalsärzte in Linz, warum sie in Ambulanzen mit medizinischen Problemen konfrontiert sind, die auch mit bewährten Hausmitteln zu kurieren wären.
Wenn der Mangel an Allgemeinmedizinern beklagt wird, muss man eines auch sehen: Die jährlichen Anmeldungen zum Medizinaufnahmetest sie sind zehn Mal so hoch wie die vorhandenen Studienplätze. Mit anderen Worten: Es ist grundsätzlich attraktiv, Arzt zu werden, aber es gibt offenbar unattraktive Arbeitsbereiche. Hier gestaltend einzugreifen ist die vordringliche Aufgabe von Politik, Krankenkassen, Standesvertretung und auch Ausbildungsstätten.
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