Moosbrugger: Ökostromlösung im Parlament – gegen Atomstromimport

Landwirtschaftskammer: Klimakrise erfordert konkretes Handeln in jedem Bereich

Wien (OTS) – “Das Parlament hat gestern beschlossen, die Warteschlangen für Ökostromanlagen abzubauen. Das ist ein sehr wichtiger Schritt, um die Erzeugung von erneuerbarem Strom wieder in Schwung zu bringen und erspart Atomstromimporte aus maroden Kernkraftwerken in Nachbarländern. Es wäre komplett unsinnig, bestehende Holzkraftwerke und Biogasanlagen trotz voller Funktionsfähigkeit wegen Fehlern im Ökostromgesetz abzudrehen. Das gilt besonders in den Regionen mit großen Schadholzmengen. Es ist daher zu hoffen, dass die jetzt beschlossene Regelung auch für alle Bestandsanlagen tatsächlich praxistaugliche Lösungen bringt”, stellte heute Landwirtschaftskammer (LK) Österreich-Präsident Josef Moosbrugger fest. “Um das ambitionierte Ziel zu erreichen, bis 2030 den Strombedarf in Österreich zu 100% aus Ökostrom decken zu können, müssen nun alle Technologien zügig weiterentwickelt und ausgebaut werden. Wir erwarten uns, dass in der kommenden Legislaturperiode rasch das ‘Erneuerbaren Ausbau Gesetz’ (EAG) beschlossen wird”, so Moosbrugger.

Land- und Forstwirtschaft ist Teil der Lösung

“Unsere Betriebe stellen agrarische und forstliche Biomasse für die energetische sowie stoffliche Nutzung bereit und ersetzen damit fossile Energieträger in großem Ausmaß. Auf diese Weise erbringt der Sektor einen der wichtigsten Beiträge zum Klimaschutz in Österreich. Ein wesentlicher Teil der Treibhausgaseinsparungen durch biogene Energieträger und nachwachsende Rohstoffe wird jedoch anderen Sektoren wie Raumwärme, Verkehr, Industrie oder Energiewirtschaft zugerechnet. Für mehr Klarheit und Transparenz verlangen wir daher bei den Klima- und Energiezielen eine adäquate Anrechnung der sektorübergreifenden Leistungen der Land- und Forstwirtschaft”, betonte Moosbrugger.

Bei Einkauf auf Herkunft achten spart CO2

“Naturbedingt entstehen auch bei der Erzeugung von Nahrungsmitteln Treibhausgase in Form von Methan durch Wiederkäuer oder Lachgas bei der Düngung. Der Anteil der Emissionen aus der Landwirtschaft an den gesamten Treibhausgasemissionen sank bei uns seit 1990 um rund 15% und beträgt derzeit 10%. Im Vergleich zu Drittstaaten und umgerechnet auf die Produktionseinheit ist Österreich hier absolut vorbildlich. Konsumenten können diesen klimaeffizienten Weg unterstützen, indem sie ganz bewusst zu regionalen und saisonalen Lebensmitteln greifen. Eine klare Herkunftskennzeichnung, wie sie im letzten Regierungsprogramm vorgesehen war, ist dazu notwendig und Aufgabe der kommenden Bundesregierung”, verlangte Moosbrugger. “Daher müssen wir sowohl aus dem Blickwinkel der Versorgungssicherheit als auch der Klimaeffizienz darauf achten, dass unsere produzierenden land- und forstwirtschaftlichen Betriebe in allen Regionen Österreichs erhalten bleiben”, ergänzte der Präsident.

Versorgungssicherheit in der Region

“Es ist die Verbrennung fossiler Energieträger, die das Klima schädigt und die Lebensgrundlagen beziehungsweise die Lebensräume einer rasch wachsenden Weltbevölkerung bedroht. Der Klimawandel verändert auch die Produktionsgrundlagen für die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe in Österreich und in der gesamten EU. Für konkrete Problemlösungen in der Region bringen uns jedoch globale Pauschalbotschaften nicht weiter. Was gefragt ist, ist die fachliche Unterstützung der Betriebsleiter durch praxisorientierte Agrar- und Forstwissenschafter, die sich mit unseren Naturräumen, Betriebsstrukturen und Produktionsbedingungen auskennen und zu einer innovativen Weiterentwicklung der Land- und Forstwirtschaft in Österreich beitragen”, so Moosbrugger. (Schluss)

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