“Spahn wirbt im Ausland um Pflegekräfte und Maas verhindert die schnelle Einreise” / bpa-Präsident Meurer fordert Außenminister auf, Wartezeiten für Visumantragstellung zu verkürzen

Berlin (ots) – “Während Bundesgesundheitsminister Spahn im Kosovo und anderen Ländern um dringend benötigte Pflegekräfte für Deutschland wirbt und den Einreiseprozess beschleunigen möchte, lässt Außenminister Maas zu, dass die Fachkräfte ausgebremst werden, weil sie mehr als ein Jahr auf einen Visum-Termin in den Botschaften warten müssen. Das ist ein Skandal!” Das hat Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa), anlässlich der gestrigen Fragestunde des Bundestages erklärt.

Auf Anfrage der Abgeordneten Filiz Polat (Bündnis 90/Die Grünen) hatte Michelle Müntefering, Staatsministerin im Auswärtigen Amt, berichtet, dass im ersten Halbjahr dieses Jahres 18.584 Visaanträge im Rahmen der Westbalkanregelung bearbeitet und rund 75 Prozent positiv beschieden worden seien. Sie räumte jedoch ein, dass die Wartezeiten auf einen Termin zur Visumantragsstellung “an allen Visastellen in den Westbalkanstaaten mit Ausnahme von Montenegro bei über einem Jahr” liegen.

bpa-Präsident Meurer: “Eine solch lange Wartezeit für einen Termin zur Beantragung eines Visums konterkariert die Bemühungen von Minister Spahn genauso wie die des bpa, die Pflege in Deutschland sicher zu stellen, indem auch ausländische Fachkräfte schnellstmöglich nach Deutschland geholt werden. Angesichts unserer Versorgungsprobleme in der Pflege können wir uns das schlichtweg nicht leisten. Wir fordern daher Außenminister Maas dringend auf, schnellstens für Abhilfe zu sorgen und mehr Personal in den Botschaften für die Bearbeitung der Visaanträge bereit zu stellen.

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) bildet mit mehr als 11.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund 335.000 Arbeitsplätze und circa 25.000 Ausbildungsplätze (siehe www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Die Investitionen in die pflegerische Infrastruktur liegen bei etwa 26,6 Milliarden Euro.

Pressekontakt:

Für Rückfragen: Uwe Dolderer, Leiter bpa-Verbandskommunikation, Tel.:
030/30 87 88 60, www.bpa.de


Original-Content von: bpa – Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V., übermittelt durch news aktuell