OeNB-Jubiläumsfonds: uniko-Kritik an „wenig sorgsamem Umgang“

Präsident Vitouch setzt auf Umdenken bei Forschungsförderung

Wien (OTS) – Auf Unverständnis stößt beim Präsidenten der Österreichischen Universitätenkonferenz (uniko), Rektor Oliver Vitouch, die jüngste, lapidare Ankündigung der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), dass der Jubiläumsfonds der OeNB künftig nur mehr „notenbankrelevante Themenstellungen“ fördern werde. „Die gänzlich unabgestimmte Vorgangsweise des OeNB-Direktoriums zeugt von einem wenig sorgsamen Umgang mit dem österreichischen Forschungs- und Wissenschaftssystem“, erklärt Vitouch.

Der Jubiläumsfonds wurde 1966 als „Einrichtung von dauerhaftem und allgemeinen Wert“ der österreichischen Forschungs- und Wissenschaftsförderung gegründet und hat seitdem Forschungsprojekte in Medizin, Wirtschaftswissenschaften und den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften (GSK) gefördert, zuletzt im Umfang von knapp 10 Millionen Euro jährlich. Präsident Vitouch: „Der Jubiläumsfonds ist damit nicht irgendein Instrument, sondern seit über 50 Jahren ein strukturelles Element der öffentlichen Forschungsförderung.“

Nicht ohne Grund spiele er auch in der 2018 erlassenen Universitätsfinanzierungsverordnung (UniFinV) eine Rolle als Forschungs-Wettbewerbsindikator. Neben dem Wissenschaftsfonds FWF war er, so Vitouch, bis dato „eine Säule der themenoffenen Grundlagenforschung in Österreich“. Dabei kam er in besonderem Maße der Nachwuchsförderung zugute, etwa im Bereich der Medizinischen Wissenschaften, und war im GSK-Bereich neben dem FWF die wichtigste nationale Drittmittelquelle.

Die uniko pflegt seit ihrer Plenarversammlung vom 7. Oktober 2019 intensiven Austausch mit der OeNB, dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung und mit anderen Stakeholdern der universitären und außeruniversitären Forschung in dieser Sache. Vitouch: „Wir zählen auf ein Umdenken, und darauf, dass die OeNB ihre systemrelevante Tradition im Bereich der themenoffenen Forschungsförderung fortsetzt. Auch Kooperationslösungen mit dem FWF wären ausgezeichnet denkbar.“ Österreich habe relativ zu Deutschland oder der Schweiz enormen Aufholbedarf in der wettbewerbsfähigen Finanzierung der Grundlagenforschung. „Stattdessen restriktive Schritte zu setzen ist nicht förderlich“, ergänzt der uniko-Präsident.

Manfred Kadi, Pressereferent
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