Oö. Volksblatt: „Amazonien-Debatte“ (von Markus EBERT)

Ausgabe vom 5. Oktober 2019

Linz (OTS) – Es wäre keine große Überraschung, wenn Kardinal Christoph Schönborn auch noch die Frühjahrs-Vollversammlung der Bischofskonferenz leiten würde — auch wenn er im Jänner 2020 mit Vollendung des 75. Lebensjahres In Rom seinen Rücktritt einreicht. Bei Bischofsernennungen drückt man im Vatikan nicht unbedingt aufs Tempo, die Diözese Gurk-Klagenfurt etwa wird nach der Versetzung von Alois Schwarz nach St. Pölten seit fast eineinhalb Jahren interimistisch geleitet. In St. Pölten wiederum hatte Klaus Küng nach seinem eingereichten Rücktritt noch drei Jahre die Diözese geführt. Ungeachtet der Zeitfrage wird die Schönborn-Nachbesetzung jedenfalls eine spannende Personalie, ist sie doch ein Fingerzeig Roms dafür, in welche Richtung sich die Katholische Kirche in Österreich entwickeln soll. Die Bestandsaufnahme von Schönborn ist realistisch: „Wir haben zu wenige Priester, aber auch zu wenige Gläubige“, sagte er im ORF, um gleichzeitig einen Vergleich mit dem Priestermangel in Amazonien abzulehnen. Dessenungeachtet wird die Amazonien-Debatte — sprich Zulassung verheirateter Männer zum Priesteramt — auch in Österreich intensiv geführt, immer weniger Priester für immer größere Seelsorgeräume geben ihr genug Nahrung.

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