“Ursachen für fehlende Sicherstellung in der Pflege zu Hause aufgedeckt” / bpa-Präsident Bernd Meurer begrüßt den Vorstoß des Pflegebevollmächtigten zur Refinanzierung

Berlin (ots) – Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) begrüßt den Vorstoß des Pflegebevollmächtigten der Bundesregierung, die Ursachen der fehlenden Sicherstellung der ambulanten Pflege anzugehen und die Abwanderung der Plegekräfte in den Krankenhausbereich zu stoppen. Dringender Handlungsbedarf besteht demnach darin, Verhandlungen auf Augenhöhe mit den Kassen zu ermöglichen, damit höhere Löhne für die Pflegekräfte zukünftig ausreichend refinanziert werden.

bpa-Präsident Bernd Meurer: “Endlich redet die Politik mal Klartext bei den Ursachen für die fehlende Sicherstellung der Pflege. Staatssekretär Andreas Westerfellhaus trifft den Nagel auf den Kopf, wenn er feststellt, dass viele Pflegedienste ihre Mitarbeiter gern besser bezahlen würden, die Löhne aber nicht refinanziert bekommen.”

Nur Pflegedienste, die anständige Löhne bezahlen, können ihre Mitarbeiter halten oder neue Mitarbeiter gewinnen. “Das sieht der bpa genauso wie der Pflegebevollmächtigte und fordert deshalb schon seit langem angemessene Preise für Pflegeleistungen. Doch in vielen Fällen verweigern sich die Kassen einer dringend erforderlichen Refinanzierung im Interesse der Pflegekräfte. Und am Ende schiebt man die Schuld den Pflegedienstanbietern in die Schuhe und behauptet, sie würden schlecht bezahlen und dafür lieber Renditen einstreichen. Das geht allerdings komplett an der Wirklichkeit vorbei”, sagt Meurer. “Viele Pflegedienste kommen gerade so über die Runden und wer nicht gut bezahlt, steht sehr schnell ohne Mitarbeiter da.”

Preisverhandlungen auf Augenhöhe wie sie der Pflegebevollmächtigte vorschlage, seien dringend erforderlich und deshalb umgehend inklusive der Existenzsicherung der Pflegeeinrichtungen umzusetzen. Meurer: “Während zigtausend Pflegebedürftige nicht professionell versorgt werden können, weil die Pflegekräfte dafür fehlen, müssen wir noch darum betteln, dass die Leistungen angemessen vergütet werden.”

Dabei sei zu beachten, dass eine Vereinfachung der Entgeltverhandlungen sich nicht auf die ambulante Versorgung beschränken darf. In der ambulanten wie in der stationären Pflege haben wir die absurde Situation, dass die Akzeptanz der Ergebnisse in denjenigen Bundesländern am schlechtesten ist, in denen die Kostenträger den höchsten Verhandlungsaufwand durchsetzen.

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) bildet mit mehr als 11.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund 335.000 Arbeitsplätze und circa 25.000 Ausbildungsplätze (siehe www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Die Investitionen in die pflegerische Infrastruktur liegen bei etwa 26,6 Milliarden Euro.

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