Frankfurter Rundschau: Greta, das Druckventil

Frankfurt (ots) – Was jetzt auf der Madrider Klimakonferenz wieder zu hören ist, steckt niemand einfach so weg: Der Klimawandel wird unser Leben verändern, und das nicht zum Besseren. Und es müsste viel mehr geschehen, als politisch derzeit durchsetzbar ist, um wenigstens die schlimmsten Folgen noch zu mildern. Da ist es nachvollziehbar, wenn der Wunsch nach Entlastung aufkeimt. Was, wenn Greta Thunberg übertreibt? Was, wenn sie als scheinheilig entlarvt werden könnte? Die Vorwürfe gegen sie sind abstrus. Aber sie scheinen als Ventil zu funktionieren, durch das Druck abgelassen werden kann, ohne sich dem schwierigen Thema stellen zu müssen. Wenn ein Otto Normalmensch nicht anders kann oder will, ist das ein Fehler, mag aber noch verständlich sein. Aber wenn Kabarettisten, Journalisten oder Politiker die Überbringerin der schlechten Nachricht angreifen, weil ihnen die Nachricht nicht passt, dann ist es nur eins: unverantwortlich.

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