Die Rückseite des Reichtums

Frankfurt (ots) – Dass diesmal die regionale Verteilung der Armut im Mittelpunkt steht, mag für Bürgermeister, Landrätinnen und Landesregierungen aufschlussreich sein. Das gilt vor allem für Hessen, den Absteiger des Jahres. Hier fällt eine beschämende Entwicklung auf: Ausgerechnet in der Boomregion Rhein-Main ist die Armutsquote zwar noch relativ niedrig – aber sie ist in zehn Jahren von 11,4 auf 14,1 Prozent gestiegen. Gerade hier zeigt sich: Es genügt nicht, Deutschland in ärmere und reichere Gebiete aufzuteilen. Wichtiger ist der auch vom “Paritätischen” gegebene Hinweis, dass Armut und Reichtum oft am selben Ort gleichzeitig wachsen. Das heißt: Armut in einem reichen Land ist und bleibt eine Verteilungsfrage, die sich im Standortwettbewerb der Regionen nicht lösen lässt. Wie oft müssen zivilgesellschaftliche Akteure wie der “Paritätische” noch an die Politik appellieren, durch konsequente Umverteilung des Reichtums gegenzusteuern?

Pressekontakt:

Frankfurter Rundschau
Ressort Politik
Telefon: 069/2199-3222


Original-Content von: Frankfurter Rundschau, übermittelt durch news aktuell