
Erfolg des breiten Protests der österreichischen Behindertenbewegung
Selbstbestimmt Leben Österreich – SLIÖ freut sich, dass die ÖBB ihre diskriminierende Kampagne eingestellt hat
Wien (OTS) – Zur Erinnerung: Die ÖBB Kampagne „Pass auf dich auf“ verwendete bildliche Darstellungen von Menschen mit Behinderungen, um Jugendliche vor Gefahren auf Bahnhöfen zu warnen.
Die Bilder wurden als Beispiel für „Folgen leichtsinnigen Verhaltens“ auf allen österreichischen Bahnhöfen auf Plakaten und im Internet vorgeführt. SLIÖ hat gemeinsam mit vielen Organisationen von Menschen mit Behinderungen scharf kritisiert, dass diese Kampagne „bestehende Vorurteile ausnützt und verstärkt“.
Durch den gemeinsamen Widerstand von Menschen mit Behinderungen, hat bei den Verantwortlichen der ÖBB ein Aufbrechen der „Barrieren in den Köpfen“ begonnen.
Auch SLIÖ ist überzeugt: Dieses menschenunwürdige „Licht ins Dunkel – Denken“ und mediale Vorführen von Menschen mit Behinderungen, statt Barrieren abzubauen und gemeinsam zu leben, ist nicht länger tragbar.
Richtungsweisende Entscheidung des Gerichtshofs für
Menschenrechte
Eine aktuelle Entscheidung des EuGH weist vergleichbar den Weg. Österreich wurde verurteilt, weil Maßnahmen gegen die kollektive Diskriminierung einer Gruppe der Bevölkerung unterlassen wurden.
Eine Verbandsklage gegen die oben dargestellte Art von Diskriminierung ergäbe, auf Basis geringer individueller Forderungen der betroffenen Personen, eine Schadenersatzsumme von mehr als 200 Millionen Euro.
Dazu Monika Schmerold, stellvertretende Vorsitzende von SLIÖ, die als eine der Ersten eine Schlichtung einbrachte: „Ich fühle mich täglich vorgeführt und diskriminiert, weil ich als Vielfahrerin der Bahn bei jedem Bahnhof immer noch die Plakate der alten Kampagne sehen muss. Außerdem bin ich und viele andere Menschen mit Behinderung bei vielen Bahnhöfen in Österreich sogar gezwungen, den gefährlichen Weg über die Gleise zu nehmen, da es keinen anderen stufenlosen Weg gibt.“
Die Plakate der eingestellten Kampagne sollen laut Info der ÖBB bis 24. Dezember alle entfernt worden sein. Auf die versprochene öffentliche Entschuldigung der ÖBB warten die SchlichtungswerberInnen aber immer noch.
SLIÖ
Maga. Bernadette Feuerstein
Vorsitzende
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