Wiener Tierschutzverein: Silvester – für Tiere kein Grund zum Feiern

WTV ruft Bevölkerung auf, von Knallerei an Silvester Abstand zu nehmen und hofft, dass auch die Situation rund um das Tierschutzhaus nicht wieder eskaliert.

Vösendorf (OTS) – Alle Jahre wieder muss es leider sein: Der Wiener Tierschutzverein (WTV) bittet die Bevölkerung auch heuer wieder, von Silvesterfeuerwerk Abstand zu nehmen. Denn für Menschen mag der Jahreswechsel ein Grund zum Feiern sein, für Tiere ist er eher das Gegenteil: eine Horrornacht.

„Die Knallerei rund um Silvester bedeutet für viele Haustiere und Wildtiere extremen Stress und ist pure Tierquälerei. Einige Tiere geraten dadurch gar in Lebensgefahr“, sagt WTV-Präsidentin Madeleine Petrovic. Hunde und Katzen besitzen bekanntermaßen ein wesentlich feineres Gehör als Menschen und leiden unter der extremen Lärmbelastung oft Höllenqualen. Auch den vielen Wildtieren ergeht es oft nicht anders. Denn leider bleibt es ja vielerorts nicht bei einem kurzen Feuerwerk gleich nach Mitternacht. Bereits seit Anfang Dezember sind Böller und Raketen heuer bereits zu hören.

Wie schlimm sich Feuerwerk auf die Tiere auswirkt, davon kann man sich leider jedes Jahr an Silvester im Wiener Tierschutzhaus in Vösendorf selbst ein Bild machen: „Wer einmal gesehen hat, wie sehr unsere Hunde unter dem Knallterror leiden, aus Panik jämmerlich jaulen, unruhig in ihren Zwingern umherirren oder vor Angst urinieren, der überlegt es sich mit Sicherheit, ob er die Raketen an Silvester vielleicht doch nicht zündet. Dieser Anblick ist Jahr für Jahr aufs Neue erschütternd“, so Petrovic.

Im WTV basteln PflegerInnen sowie ehrenamtliche HelferInnen bereits seit einigen Wochen Beschäftigungsmaterial für Hunde und Katzen, um ihnen den Stress zum Jahreswechsel etwas erträglicher zu machen. Zudem werden einige WTV-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie ehrenamtlich tätige Menschen traditionell auch in diesem Jahr in der Silvesternacht im WTV anwesend sein, um den Tieren ein wenig von ihrer Angst zu nehmen.

Der Appell erfolgt auch nicht ganz uneigennützig. Zu gut sind dem Verein noch die Ereignisse des Jahreswechsels von 2017 auf 2018 im Gedächtnis, als dutzende Feierwütige mehrere Stunden rund um das Areal des WTV der Knallerei frönten. Das Resultat: dutzende verstörte Tiere, das intensive Training mehrerer Wochen und Monate zerstört. Im Vorjahr konnte so ein Vorfall durch ein breites Maßnahmenpaket der Exekutive verhindert werden. Die Exekutive hat auch diesmal wieder zugesichert, das Pyrotechnikgesetz rund um das Gelände des WTV besonders sorgsam durchzusetzen.

Denn eigentlich ist Knallerei in besiedelten Gebieten komplett verboten. Das besagt im Übrigen auch das Pyrotechnikgesetz. Überdies steht darin geschrieben: „Die Verwendung pyrotechnischer Gegenstände und Sätze innerhalb und in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Gotteshäusern, Krankenanstalten, Kinder-, Alters- und Erholungsheimen sowie Tierheimen und Tiergärten ist verboten.“

Eine Spende als Neujahrsvorsatz wäre für die WTV-Präsidentin daher die klügere Idee. „Jede nicht abgefeuerte Rakete hilft den Tieren. Warum also nicht stattdessen einen Euro für jeden eingesparten Feuerwerkskörper für Tierfutter spenden? Das Geld wäre in jedem Falle besser angelegt und verpufft nicht“, so Petrovic abschließend.

Mag. (FH) Oliver Bayer, Pressesprecher
Wiener Tierschutzverein
Triester Straße 8, 2331 Vösendorf
Mobil: 0699/ 16 60 40 66 oder Telefon: 01/699 24 50 – 16
oliver.bayer@wiener-tierschutzverein.org
www.wiener-tierschutzverein.org

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender