
Taxi-Obmann Keskin: Tarife vereinfachen statt zur Undurchsichtigkeit flexibilisieren
Regierung offenbar für flexible Tarife – Steht Wirtschaftsbund auf Seite der kleinen Taxiunternehmen oder von Konzernen?
Wien (OTS/SWV Wien) – Das Taxi- und das Mietwagengewerbe werden noch heuer zusammengelegt. „Dann gelten endlich die gleichen Regeln und Pflichten für alle“, freut sich der Wiener Taxi-Obmann Gökhan Keskin über die Umsetzung der langjährigen Forderungen der Interessensvertretung. Er warnt zugleich davor, dass die gemeinsam verhandelte Reform nur ein Jahr später über Betriebsverordnungen schon wieder aufgeweicht werden könnte. „Alle Kundinnen und Kunden müssen sicher sein können, dass sie nur den einheitlichen Tarif bezahlen – und nicht mitten in der Nacht Preisverhandlungen mit dem Taxifahrer führen, den sie soeben angehalten haben.“ Genau das ist aber zu befürchten, wenn im Regierungsprogramm von Weiterentwicklung und darüber hinaus von Flexibilität bei Tarifen die Rede ist.
Die vorgegebenen, einheitlichen Tarife lassen die Unternehmen überleben und schaffen Sicherheit für Kundinnen und Kunden. Keskin:
„Von flexiblen Tarifen profitieren ausschließlich internationale Großkonzerne wie Uber – die kleinen Taxiunternehmen sowie die Fahrgäste wären die Leidtragenden.“ Er fordert stattdessen eine Vereinfachung des Tarifsystems. „Die Tarife müssen für alle Kundinnen und Kunden übersichtlich und transparent sein, und nicht durch eine Flexibilisierung undurchsichtiger werden.“
Die spannende Frage wird sein, ob der Wirtschaftsbund zum Ergebnis steht. „Ich fürchte aber, dass er die kleinen Taxiunternehmer verraten wird und aus Parteiräson auf die Linie der neoliberalen Konzernlobbyisten umschwenken wird“, sagt der Taxiobmann und betont:
„Uber schert sich nicht um Gesetze und Gerichtsurteile und drängt damit viele Taxiunternehmen an den Rand des Existenzminimums. Die Digitalisierung darf hier nicht als Ausrede für wettbewerbsverzerrende Praktiken und Lohndumping missbraucht werden.“
Auch wurde bei der Überarbeitung des Gesetzes die Digitalisierung bereits mitgedacht. Geplant ist eine App der Wirtschaftskammer, die das Bestellen von Taxis vereinfachen soll. „Die muss nun auch umgesetzt werden, dann gelten tatsächlich für alle Player auf dem Taximarkt die gleichen Regeln und Chancen.“
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