Ein kindgerechter Neustart des Schulsystems auf dem Weg in die „neue Normalität“!

SLÖ fordert, dass Wiederholungsprüfungen und Sitzenbleiben durch Förderressourcen für Kleingruppenunterricht ersetzt werden.

Wien (OTS) – Die Covid 19-Krise hat dazu geführt, dass viele Rituale in den Schulen selbst von der Schulpolitik hinterfragt werden. Die auf schriftliche Arbeiten reduzierte Zentral-Matura wird dennoch die Studienberechtigung erteilen, die Leistungsbeurteilung wird ohne Schularbeiten, das goldene Kalb unter den Leistungsfeststellungsformen, auskommen und selbst das Aussetzen von Klassenwiederholungen aufgrund von einer nicht genügenden Leistungsbeurteilung wird angedacht. Der SLÖ fordert daher die Parlamentsparteien und das BMBWF dazu auf, auch in der Bildungspolitik der „neuen Normalität“ zu entsprechen und sich von der rituellen Folge „Nicht genügend – Selbststudium im Sommer – Wiederholungsprüfung – Sitzenbleiben bei Misserfolg“ zu verabschieden.

„Wenn die Politik anhand einiger Corona-bedingter Wochen Distance Learning geraubte Lebenszeit und Perspektiven für Kinder beklagt, ist sie unglaubwürdig, wenn sie diese weiterhin ein ganzes Jahr eine Klasse wiederholen lässt und ihnen ein Lebensjahr nimmt, nur weil eine zumeist fünfzehnminütige Wiederholungsprüfung Anfang September nicht erfolgreich gewesen ist“, kritisiert SLÖ-Bundesvorsitzender Thomas Bulant. „Die Öffentlichkeit interessiert sich in Normalzeiten nie dafür, wie sich Kinder – während der Sommerferien allein gelassen – selbst fördern und für eine punktuelle Wiederholungsprüfung ihre Erholung während des Sommers einschränken müssen. Jedem Steuerhinterzieher widmet der Staat mehr Verfahrenszeit als unseren Kindern mit Lernschwierigkeiten.“

Der SLÖ schlägt für alle Schulstufen, auf denen eine Schulart nicht beendet wird, vor, dass die Wiederholungsprüfungen und die Klassenwiederholung durch ein verpflichtetes Aufarbeiten von Lernrückständen im Kleingruppenunterricht ersetzt werden. „Univ.-Prof. Stefan Hopmann hat zuletzt in einem Interview zurecht gefordert, dass gezielt mehr Ressourcen für jene eingesetzt werden, für die die Unterbrechung ein bedeutsamer Nachteil war“, verstärkt Bulant. „Damit Kleingruppenunterricht schulautonom organisiert werden kann, wird der Staat die Zukunftsinvestition zur Unterstützung bildungsbenachteiligter Familien tätigen müssen.“

MMag. Dr. Thomas Bulant
SLÖ-Bundesvorsitzender
Mail: thomas.bulant@sloe.at
Mobil: +4369919413999

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