
ÖH Uni Wien: Student_innen müssen weiterhin zittern
Klammheimlich verabschiedet Faßmann Verordnungen, Student_innen werden weder über die neuen Rahmenbedingungen infomiert, noch dürfen sie mitentscheiden.
Wien (OTS) – Die von Minister Faßmann verabschiedeten Verordnungen stellen aus Sicht der ÖH Uni Wien nicht die notwendige Rechtssicherheit für Student_innen her. „Student_innen leiden besonders unter der aktuellen Situation. Während das Ministerium so tut, als würde die digitale Lehre den Präsenzbetrieb gleichwertig ersetzen, werden nicht einmal Mindeststandards für das Home-Learning festgelegt.“, kritisiert Jasmin Chalendi (VSStÖ) vom Vorstitzteam. „Zudem erhält das Rektorat zahlreiche Alleinentscheidungsbefugnisse, während Student_innen keine Garantien im Gegenzug erhalten. So können die Leistungsanforderungen bei Prüfungen das ganze Semester lang willkürlich geändert werden, den Student_innen bleibt nur die Option, sich abzumelden. Von einem neutralen Semester kann also nicht die Rede sein.“
Fraglich ist auch die demokratische Perspektive: „Hier werden Entscheidungskompetenzen vom höchsten demokratischen Gremium der Universität, dem Senat, zum Rektorat verschoben, was bedeutet, dass Student_innen wie Lehrende, die von den Bestimmungen hauptsächlich betroffen sind, gar nicht mitreden oder -entscheiden dürfen!“, so Zissi Fritsche (GRAS) vom Vorsitzteam. „Die Perspektiven von Student_innen fehlen also komplett: Weitreichende negative Konsequenzen, resultierend aus mangelhafter digitaler Lehre voller Barrieren, Bibiliotheksschließungen, Voraussetzungsketten, nur einmal jährlich stattfindenden Lehrveranstaltungen, Schließung von Laboren und Werkstätten, sowie der psychischen und finanziellen Belastung von Student_innen, wurden bei den Maßnahmen nicht mitgedacht.“
Die finanzielle Absicherung von Student_innen ist gerade existenziell, denn viele haben ihren Job verloren und wissen nicht, wie sie die nächste Miete bezahlen sollen. „Die Studiengebühren für das aktuelle Semester sollten vom Staat rückerstattet bzw. erlassen werden – das wäre das absolute Minimum. Gerade sogenannte ‚Drittstaatstudierende‘ trifft es mit dem doppelten Betrag besonders hart.“, meint Babsi Ordinaireteur, Pressesprecherin des KSV-LiLi und führt weiter aus: „Außerdem müssen Leistungsnachweise für den Aufenthaltsstatus in Österreich ausgesetzt werden, damit das ’neutrale Semester‘ neutral für alle ist.“
Die ÖH Uni Wien, die ÖH der Akademie der bildenden Künste Wien (ÖH.akbild), die Jüdischen österreichischen HochschülerInnen (JöH) und die Hochschüler*innenschaft der Kunstuniversität Linz fordern das Aussetzen von Studiengebühren für mindestens 2 Semester, einen unbürokratischen, staatlich finanzierten Sozialfonds, vollen Anspruch auf Mindestsicherung für Student_innen und eine Ausweitung der Anspruchsberechtigten für die Studienbeihilfe.
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