Heide: EU-Krisenhilfe darf nicht auf Kunst und Kultur vergessen

Soforthilfe durch EU-Kulturförderung und Ad-hoc-Finanzinstrument notwendig

Wien (OTS/SK) – „Die Kreativ- und Kunstbranche ist wie kaum eine andere von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen“, sagt SPÖ-EU-Abgeordneter Hannes Heide, Mitglied im Kulturausschuss des EU-Parlaments. „Kinos sind geschlossen, Lesungen und Konzerte wurden abgesagt und die Spiel- und Ausstellungspläne der Theater und Museen wirken wie Relikte aus einer anderen Zeit. Das trifft die Künstlerinnen und Künstler direkt, aber auch tausende Beschäftigte der gesamten Kreativ- und Kulturwirtschaft. Sie stehen bisher aber leider noch nicht im Fokus unserer politischen Krisenbewältigung und das muss sich jetzt schnell und radikal ändern. Denn Kunst und Kultur sind systemrelevant. Wie hätten wir die letzten Wochen ohne Bücher, Filme und Online-Konzerte verbracht? Wir können nicht weiterhin eine gesamte und so wichtige Branche im Regen stehen lassen.“

Vor der heutigen Aussprache im Kulturausschuss des EU-Parlaments mit den zuständigen KommissarInnen Thierry Breton und Mariya Gabriel, verweist Hannes Heide auf einen dringenden kulturpolitischen Appell, den er und die anderen Abgeordneten bereits im April vorgelegt haben:
„Die Voraussetzungen im Kulturbereich sind sehr spezifisch und verlangen nach maßgeschneiderten Antworten. Denken wir nur an die ganzen Freischaffenden, Ein-Personen-Unternehmen und spezielle Formen der Selbstständigkeit und kulturelle Wohltätigkeitsorganisationen. Bei den allgemeinen Arbeitsmarktinstrumenten bleiben die Beschäftigten aus dem Kunst- und Kulturbereich oft außen vor und der Zugang zu Sozialleistungen ist eingeschränkt. Mittels der EU-Kulturförderung Kreatives Europa und durch Schaffung eines Ad-hoc-Finanzinstruments im Rahmen des Europäischen Investitionsfonds müssen wir dringend notwendige Soforthilfe leisten. Vor allem für jene, die im Rahmen der nationalen Krisenhilfen bisher leer ausgegangen sind.“

„Neben diesen notwendigen Sofortmaßnahmen müssen wir auch langfristige Lehren für den Kulturbereich aus dieser Krise ziehen. In den Verhandlungen für den neuen mehrjährigen EU-Budgetrahmen MFR 2021-2027 müssen die Investitionen in die Bereiche Kunst und Kultur unbedingt aufgestockt werden. Generell müssen jetzt alle EU-Mitgliedstaaten endlich für eine bessere soziale Absicherung der Beschäftigten in der Kreativwirtschaft sorgen“, so Heide abschließend. (Schluss) up

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