Gesundheitsministerium: Internationale Ergebnisse zur Kinder- und Jugendgesundheit erschienen

Anschober: Wenn SchülerInnen in Österreich sich gesünder ernähren, weniger rauchen oder Alkohol trinken als noch vor rund 10 Jahren, dann ist das ein sehr erfreulicher Trend!

Wien (OTS/BMSGPK) – Die HBSC (Health Behaviour in School-aged Children)-Studie ist die größte europäische Kinder- und Jugendgesundheitsstudie. Sie wird in enger Kooperation mit dem Europabüro der WHO von einem interdisziplinären Forschungsnetzwerk im Vier-Jahres-Rhythmus durchgeführt und schafft so eine einzigartige Datengrundlage für die Kinder- und Jugendgesundheit. In Österreich wird die HBSC-Studie seit vielen Jahren vom Gesundheitsressort beauftragt und finanziert und vom Bildungsressort unterstützt. Die österreichischen HBSC-Ergebnisse aus dem Jahr 2018 wurden im Juli 2019 veröffentlicht. Nun ist der Bericht mit den Ergebnissen 2017/18 aus allen teilnehmenden Ländern erschienen und auf [www.hbsc.org] (http://www.hbsc.org) abrufbar.****

Gesundheitsminister Rudi Anschober: „Wenn Schülerinnen und Schüler in Österreich sich gesünder ernähren, weniger rauchen oder Alkohol trinken als noch vor rund 10 Jahren, dann ist das ein sehr erfreulicher Trend! Mit etwas Sorge erfüllen mich die Aussagen der Jugendlichen, dass sie sich durch die Schule heute mehr belastet fühlen als früher, und nur die Hälfte von ihnen ein positives Körperselbstbild hat. Burschen wie Mädchen geben an, dass sie an 3 bis 4 Tagen in der Woche mindestens eine Stunde Sport betreiben, gleichzeitig beschäftigen sich ein Viertel aller Mädchen und ein Fünftel aller Burschen sich mehr als fünf Stunden täglich im Sitzen oder im Liegen mit ihrem Handy. Was mich sehr freut – 80 Prozent der Schülerinnen und Schüler bezeichnen ihre Beziehungen zu MitschülerInnen als sehr gut oder gut – ein Indiz, dass Mobbing in den Schulen offenbar zurückgeht. Das ist ein großartiger Trend, von dem wir als Gesellschaft insgesamt profitieren, wenn schon die Jugendlichen wissen, wie wichtig Freundschaften und Zusammenhalt sind!“

Ausgewertet wurden die Daten von über 227.000 Schülerinnen und Schülern im Alter von 11, 13 und 15 Jahren aus 45 Ländern. Der Fokus liegt im internationalen Bericht traditionell auf der Frage, welche Zusammenhänge sich zwischen den sozioökonomischen Bedingungen, in denen die Kinder und Jugendlichen aufwachsen, und ihrer Gesundheit und ihrem Gesundheitsverhalten feststellen lassen.

So zeigte sich über alle Ländergrenzen hinweg, dass 11- bis 15-Jährige aus finanziell besser gestellten Familien – im Vergleich zu Gleichaltrigen aus ärmeren Familien – sich gesünder ernähren, ihre Zähne öfter putzen, sich mehr bewegen bzw. öfter Sport betreiben, seltener übergewichtig sind und eine bessere Unterstützung durch ihre Familien genießen.

Im Vergleich zu früheren Erhebungen ist, unabhängig von der sozialen Lage, zu beobachten, dass Zigaretten- und Alkoholkonsum rückläufig ist und sich die Ernährungsgewohnheiten insgesamt etwas verbessert haben. Gleichzeitig gibt es mehr Kinder und Jugendliche aus allen Schichten, die unter psychischen Beschwerden, wie Nervosität, Gereiztheit oder Schlafproblemen leiden. Die Belastung durch die schulischen Anforderungen ist vor allem bei den Älteren gestiegen.

Die Darstellung im Bericht erlaubt auch Ländervergleiche. Dabei fällt im internationalen Vergleich z.B. auf, dass in Österreich relativ viele 11- bis 13-Jährige sportlich aktiv sind, viele auf das tägliche Frühstück vor der Schule verzichten und mehr als in anderen Ländern im letzten Jahr wegen einer Verletzung medizinisch behandelt wurden. Bei gesundheitlichen Beschwerden spielt der soziale Gradient in Österreich eine geringere Rolle als in vielen anderen Ländern. Vergleichsweise viele 15-jährige Österreicherinnen und Österreicher haben bereits Alkohol getrunken. Wie in den meisten anderen Ländern, ist Alkoholkonsum von 15-Jährigen auch bei uns in finanziell besser gestellten Schichten stärker verbreitet.

Die Coronavirus-Pandemie könnte dazu beigetragen haben, dass einige der genannten Ergebnisse aktuell nicht mehr gültig sind. Ob sich Gesundheit und Gesundheitsverhalten in dieser Altersgruppe zum Positiven oder Negativen und ob kurz- oder langfristig geändert haben, werden zukünftige Studien und die nächste HBSC-Erhebung im Schuljahr 2021/22 zeigen. (schluss)

Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz
Margit Draxl
Pressesprecherin
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