Hamann erfreut über Sommerschulen

Grüne begrüßen die schnelle Umsetzung des gemeinsamen Regierungsvorhabens

Wien (OTS) – Dass es so schnell gehen würde – damit hatte die grüne Bildungssprecherin Sibylle Hamann nicht gerechnet. „In den Regierungsverhandlungen mit der ÖVP haben wir vehement darum gekämpft, dass in den Sommerferien österreichweit niederschwellige, freiwillige, kostenlose Bildungsangebote zur Verfügung stehen, speziell für Kinder aus benachteiligten Familien“, sagt Hamann. „Wir hatten gerechnet, dass es mindestens noch ein Schuljahr dauern würde.“ Doch die Corona-Krise habe hier beschleunigend gewirkt, und allen drastisch vor Augen geführt, wie dringend der Bedarf an einem derartigen Angebot ist.

Im rot-grün regierten Wien gibt es Sommerschulen, die Unterricht, Freizeitprogramm und Betreuung integriert anbieten, schon seit mehreren Jahren. Sie werden dort höchst erfolgreich durchgeführt. Bildungsstudien zeigen übereinstimmend, dass sich während der langen Sommerferien die Kluft zwischen Kindern aus bildungsnahen und Kindern aus bildungsfernen Familien öffnet. Die häusliche Isolation während der Corona-Krise hat diese Kluft noch verbreitert. „In der Zeit des Distance Learnings waren Kinder aus bildungsfernen Familien häufig ganz auf sich allein gestellt“, gibt Hamann zu bedenken. „Ihnen hat nicht nur die Hilfe durch die Eltern gefehlt, sondern oft auch der Raum, die Ruhe, der Computer oder die Bücher zum Lernen. Auch das soziale Netzwerk fiel plötzlich aus.“

In den vom Bildungsministerium für die letzten beiden Ferienwochen angekündigten Sommerschulen sieht die grüne Bildungssprecherin ein wichtiges Element, um diese Lücke zu füllen. „Das pädagogische Konzept, dass jedes Kind in diesen zwei Wochen ein eigenes Werk erarbeiten und präsentieren soll, gefällt mir“, sagt Hamann. Auch die Begleitung durch ältere Schüler und Schülerinnen, „Buddies“ genannt, sieht sie positiv, ebenso die Einbettung des Unterrichts in ein ganztägiges Sport-, Kreativ- und Freizeitprogramm. Auch dass die Eltern durch das Angebot einer „Elternschule“ eingebunden werden sollen, sei ein guter Ansatz. „Eine wertschätzende Beziehung zwischen Schule und Eltern kann den Kindern große Lasten von Schultern nehmen, und ist häufig der Schlüssel für nachhaltigen Schulerfolg“, so Hamann.

Eine weitere wichtige Maßnahme, von dem sich die Grün- Politikerin eine dauerhaft positive Wirkung auf die Schullaufbahn benachteiligter Kinder erhofft, ist die während der Corona-Krise neu geschaffene Plattform #weiterlernen des Bildungsministeriums. Hier werden Kinder, denen zu Hause Unterstützung fehlt, einzeln mit freiwilligen Mentoren zusammenführt – etwa mit Pädagogik-Studierenden, pensionierten Lehrkräften oder Freiwilligen mit einschlägiger Erfahrung. „Eine Vertrauensperson an der Seite zu haben, die man fragen kann, wenn man sich irgendwo nicht auskennt, oder die einem einen entscheidenden Hinweis auf offene Türen gibt – das kann eine Bildungsbiographie ganz entscheidend beinflussen“, ist Hamann überzeugt. Der Ausbau von Mentoring- und Buddy-Programmen ist deshalb ein wichtiges Element grüner Bildungspolitik. Auch hier hat die Corona-Krise beschleunigend gewirkt.

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