
Equal Pension Day: Korosec fordert entschlosseneres Auftreten gegen Frauendiskriminierung im Lichte von Corona
Vor allem Frauen sind während der Krise von Arbeitslosigkeit betroffen. Seniorenbund-Präsidentin pocht auf unverzügliche Umsetzung des automatischen Pensionssplittings.
Wien (OTS) – Der Equal Pension Day markiert jenen Tag, an dem Männer bereits so viel Pension erhalten haben, wie Frauen erst bis Jahresende bekommen werden. Österreichweit fällt er heuer auf den 30. Juli. Im Vergleich zum Vorjahr (29. Juli), ist das zwar eine zarte Verbesserung. „Der Equal Pension Day müsste aber eigentlich auf den 31. Dezember fallen – erst dann gibt es wirklich Grund, sich zu freuen“, betont jedoch Seniorenbund-Präsidentin Ingrid Korosec. Frauen bekommen in Österreich immer noch durchschnittlich um 42 Prozent weniger Pension als Männer – damit sind wir beinahe europäisches Schlusslicht und weit über dem EU-Durchschnitt von 30,3 Prozent. „Altersarmut in Österreich ist weiblich“, unterstreicht Korosec.
Schon im Erwerbsalltag werden die Weichen für diese großen Pensionsunterschiede gestellt. Trotz sich langsam schließender Lohn-und Gehaltsschere verdienen Frauen für gleiche Arbeit immer noch knapp 20 Prozent weniger als Männer. Das führt zu niedrigeren Beitragszahlungen und bedeutet Altersarmut. Österreich liegt bei der Einkommensschere über dem EU-Durchschnitt von 16 Prozent.
Krise verschärft weibliche Altersarmut
Die Erwerbsquote bei Frauen steigt, mit 47,7 Prozent gehen Frauen aber überdurchschnittlich oft Teilzeitbeschäftigungen nach. Dazu kommt, dass sie für Kindererziehung und Pflege oft die berufliche Laufbahn unterbrechen – ein Wiedereinstieg, besonders in eine Vollzeitstelle, fällt oft schwer. „Die Corona-Krise wird diese klaffende Lücke zwischen Frauen- und Männerpensionen noch weiter öffnen“, gibt Ingrid Korosec zu bedenken. Sie verweist auf eine Studie des Wifo, laut der die durch die Pandemie ausgelöste Arbeitslosigkeit vor allem Frauen betrifft. Die 64.000 Personen, die im Juni im Vergleich zu Februar mehr arbeitslos waren, sind zu 85 Prozent weiblich. Besonders schlimm ist die Situation bei Selbstständigen, die oft keine freiwillige Arbeitslosenversicherung haben. All das werde die Pensionsversicherungszeiten für Frauen laut Wifo stark beeinträchtigen. Hatten Frauen vor der Krise im Schnitt bereits acht Beitragsjahre weniger angesammelt als Männer, werde dieser Unterscheid drastisch steigen, heißt es.
„Wir müssen jetzt mehr denn je entschlossen gegen Frauenarmut vorgehen“, fordert Ingrid Korosec und pocht auf eine schnellstmögliche Umsetzung des im Regierungsprogramm verankerten automatischen Pensionssplittings. Darüber hinaus fordert sie eine bessere Anrechnung von Kindererziehungszeiten für die Pensionsversicherung, nämlich vier Jahre pro Kind – unabhängig davon, wann diese geboren sind.
Österreichischer Seniorenbund
Mag. Alexander Maurer
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