Karstadt Kaufhof: Sanierer können mit Millionenhonorar rechnen

Berlin (ots) – Sachwalter Kebekus rechnet mit Verfahrenskosten in Höhe von 36 Mio. Euro // Eröffnungsgutachten für Insolvenzverfahren gibt Hinweis auf Vergütung

Bei der insolventen Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof können die Sanierer mit einem der höchsten Honorare rechnen, das bislang bei einem Insolvenzverfahren in Deutschland geflossen ist. Wie das Wirtschaftsmagazin Capital (Heft 9/2020, EVT 20. August) unter Berufung auf das Eröffnungsgutachten berichtet, rechnet Sachwalter Frank Kebekus mit Kosten für das Verfahren in Höhe von 36 Mio. Euro. Der mit Abstand größte Teil davon geht als Vergütung an die Düsseldorfer Kanzlei von Kebekus sowie an den Sanierungsexperten Arndt Geiwitz, der Kebekus seit April als Generalbevollmächtigter von Galeria Karstadt Kaufhof unterstützt.

Der ohnehin defizitäre Konzern mit zuletzt 28.000 Mitarbeitern war durch die wochenlange Schließung seiner Filialen in der Corona-Krise schwer in Schieflage geraten. Anfang April rettete sich das Unternehmen, das der österreichischen Signa-Gruppe des Investors René Benko gehört, in ein Schutzschirmverfahren unter Kebekus’ Führung. Dieses mündete Anfang Juli in ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Im Zuge der Restrukturierung sollen nach derzeitigem Stand knapp 50 der rund 170 Filialen geschlossen werden. Tausende Jobs fallen weg.

Auf Anfrage von Capital äußerte sich Sachwalter Kebekus unter Verweis auf rechtliche Gründe nicht zu den Verfahrenskosten. Es handele sich um ein nicht öffentliches Verfahren, in dem nur Beteiligte detaillierte Informationen erhalten könnten, teilte er mit. Bei den im Eröffnungsgutachten ausgewiesenen Verfahrenskosten in Höhe von 36 Mio. Euro sind auch die Gerichtskosten sowie die Vergütung für den Gläubigerausschuss berücksichtigt. Bei der früheren Karstadt-Mutter Arcandor hatte der damalige Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg nach der Pleite 2009 ein Honorar von etwa 32 Mio. Euro erhalten – bis dahin Rekord in Deutschland.

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