
Preisgekrönter „Universum“-Zweiteiler über „Die Wüstenlöwen der Namib“
Zum Abschluss der Serie „Im Sommer die Welt entdecken“ am 25. August ab 20.15 Uhr in ORF 2
Wien (OTS) – Wie lange wird es noch Löwen in den scheinbar endlosen Dünen der Namib geben? Werden die Könige der Wüste langsam für immer verschwinden? Am Rande der Wüste erschließen Rinderhirten ständig neue Weidegebiete für ihre Herden, die großen Raubkatzen kommen immer öfter in Konflikt mit Menschen, werden Opfer von Fallen oder beim Angriff auf Nutz- und Weidetiere erschossen. Mehr als zwei Jahre haben die Naturfilmer Will und Lianne Steenkamp in der ebenso kargen wie faszinierenden Wüste Namibias verbracht, um für „Universum“ drei Löwen-Generationen auf ihren abenteuerlichen Wegen in der Wüstenwelt der Namib zu begleiten. Entstanden ist ein mehrfach preisgekrönter, Emmy-nominierter Zweiteiler über die wohl außergewöhnlichsten Löwen Afrikas, den „Universum“ zum Abschluss der Serie „Im Sommer die Welt entdecken“ am Dienstag, dem 25. August 2020, ab 20.15 Uhr in ORF 2 zeigt:
„Die Wüstenlöwen der Namib: Auf den Spuren der Könige“ – 20.15 Uhr, ORF 2
Teil 1 begleitet drei Löwenweibchen mit ihren fünf Jungen durch die Wüste Namib. Hautnah erlebt das Publikum die entscheidenden Phasen des Abkapselns von den Müttern bis hin zur ersten selbstständigen erfolgreichen Jagd der jungen Löwengang, von den Filmemachern liebevoll als die „Fünf Musketiere“ bezeichnet. Zugleich ist die Koproduktion von ORF-Universum, Smithsonian Channel, ARTE und ORF-Enterprise mit Interspot Film, Into Nature Productions und Boksdocs ein berührendes Dokument über das Überleben in der gnadenlosen Wüste und über die möglicherweise bereits letzte Generation dieser Spezies. Für zwei Jahre tauschten die Filmemacher Will und Lianne Steenkamp Wohnung und Bett gegen Geländewagen und Schlafsack, um an der Seite eines Löwenrudels in der Wüste zu leben. In beeindruckenden Bildern zeigen sie das Leben im Hoanib-Becken der Namib-Wüste und erzählen eine Geschichte voller Emotionen. Die engagierten Kameraleute konnten lückenlos all die entscheidenden Momente im Heranwachsen der Tiere miterleben und mit der Filmkamera dokumentieren. Das porträtierte Löwenrudel setzt sich aus einer sehr erfahrenen Löwin, ihren beiden erwachsenen Töchtern und deren fünf heranwachsenden männlichen Nachkommen an der Schwelle zum Erwachsenenalter zusammen.
Damit die kleine Population der Wüstenlöwen weiterhin überlebt, müssen die „Fünf Musketiere“ das Erwachsenenalter erreichen und sich mit Weibchen aus anderen Rudeln fortpflanzen. Die Zeit drängt, denn die Löwenpopulation in der Namib ist schon verschwindend klein. Die Geschichte folgt den Löwen von den Sandstränden der legendären Skelettküste bis weit in die namibische Wüste, ins Hoanib-Tal, wo die Löwen Tag für Tag durch surreal wirkende Trockenlandschaften ziehen. Für das südafrikanische Kamera-Ehepaar Lianne und Will Steenkamp war das eine aufregende Zeit voll unvorhergesehener Erlebnisse.
Lianne Steenkamp: „Es war ein großes Privileg für uns, die bewegende Geschichte der Wüstenlöwen filmen und erzählen zu dürfen. Möglich gemacht wurde uns das vor allem durch Philip Stander. Er öffnete uns mit unermüdlichem Engagement für die Löwen und Unterstützung durch die modernste Ortungstechnologie, die in den Satellitenhalsbändern steckt, den Zugang zum vollkommen natürlichen und unverfälschten Verhalten dieser faszinierenden Raubtiere. So konnten wir Tiere begleiten und dokumentieren, die zu den seltensten Jägern des Planeten gehören. Es war für uns eine intensive, unbeschreibliche Zeit – eine Erfahrung, die unser Leben verändert hat.“
Will Steenkamp: „Irgendwann waren die Löwen unseren Wagen schon so gewohnt, dass sie eines Tages den Schatten unterm Auto aufsuchten. Wir konnten stundenlang nicht vom Fleck, denn aussteigen und die Tiere verscheuchen, das wollten und konnten wir nicht. Wir waren für einen Tag Gefangene unserer Löwen.“
Philip Stander: „Ich habe mein Leben als Feldforscher mit diesem Löwenrudel verbracht, fast 20 Jahre sind es nun schon. Eine Zeit voll neuer Erkenntnisse, aber auch eine Zeit voll Emotionen! Heute sind weniger als 150 an die Wüste adaptierte Löwen in Namibia übriggeblieben. Wilderei und Rinderzucht bedrohen diese Art massiv. Vor allem das Fehlen von zeugungsfähigen Männchen kann für die gesamte Population fatal werden. Meine Freude über diese Dokumentation ist unbeschreiblich; vielleicht hilft dieses Filmprojekt, diese wunderbaren Tiere vorm Aussterben zu bewahren.“
Der Film wurde unmittelbar nach Fertigstellung ins Damara – die afrikanische Sprache der namibischen Wüstenbewohner/innen – übersetzt, um in Zusammenarbeit mit Namibias „Desert Lions Conservation Trust“ das Wissen über die Wüstenlöwen an die Bevölkerung des Landes weiterzugeben. Philip Stander organisiert seither gemeinsam mit den Filmemachern erfolgreiche Kino-Abende unter freiem Himmel. So wird im Rahmen einer Roadshow das Wissen über die Wüstenlöwen ebenso wie der Artenschutzgedanke in die Dörfer der Wüste gebracht.
„Die Wüstenlöwen der Namib: Aufbruch und Wiederkehr“ – 21.05 Uhr, ORF 2
In der Fortsetzung erzählen Lianne und Will Steenkamp vom Überlebenskampf der nun erwachsenen Wüstenlöwen inmitten der Namib-Wüste. Sie sind auf der Suche nach Weibchen, mit denen sie neue Rudel bilden können. Diese nomadische Phase zählt zu den heikelsten Abschnitten im Leben eines Löwen: Er durchstreift unbekanntes Terrain, muss lernen, neue Beutetiere zu schlagen – und trifft immer wieder auf den Menschen, der ihn fürchtet und jagt; denn vagabundierende Löwen stellen eine ernste Gefahr für Nutztiere dar. Das Leben hier ist für die Löwen um nichts weniger gefährlich als für ihre Beutetiere. Schneller als erwartet treffen sie auf paarungsbereite Weibchen. Deren Verführungskünste verfehlen ihre Wirkung nicht, und sie schließen sich dem Rudel an. Doch das hoffnungsvolle Bild endet vorerst in einer Tragödie: Nachdem die Löwen in der Nähe einer Siedlung Haustiere reißen, werden sie gejagt und vier von ihnen getötet. Nur einer, der elegante „Tullamore“, überlebt und wird von Philip Stander umgehend in ein sicheres Revier gebracht. Sein Instinkt lässt ihn aber den Weg zurückfinden – vermeintlich zu seinen Brüdern. Viele Wochen zieht er durch die Wüste und durch Regionen, die er nie zuvor betreten hat. Tullamore kann sich einer Gruppe von Löwinnen anschließen, mit denen er eine neue Generation begründet. In der Zwischenzeit hat auch Tullamores Mutter wieder Junge zur Welt gebracht. Diesmal sind es lauter Weibchen. Ihr Überleben ist allerdings ungewiss, denn plötzlich ist ihre Mutter verschwunden.
http://presse.ORF.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender