Macht und Geld / Kommentar von Ralf Heidenreich zu Flüchtlingen

Mainz (ots) – Es klingt banal, ist aber doch so schwierig: Solange die Probleme in den Herkunftsländern bestehen bleiben, werden Menschen selbst mit kleinen Kindern den gefährlichen Weg der Flucht wählen, um ins vermeintlich gelobte Land zu kommen. Ob nach Deutschland, Frankreich, Großbritannien oder wohin auch immer. Weil sie nichts mehr zu verlieren haben. Dabei lässt sich ein Großteil selbst von den gefährlichsten Überfahrten und schärfsten Gegenmaßnahmen nicht aufhalten. Wohl auch nicht von Kriegsschiffen, wie sie die britische Innenministerin Priti Patel ins Spiel bringt, um die vielen Flüchtlingsüberfahrten von Frankreich nach Großbritannien über den Ärmelkanal zu stoppen. Ein Vorschlag, der nicht nur, vorsichtig ausgedrückt, an der geistigen Reife der Ministerin für dieses wichtige Amt zweifeln lässt, sondern auch Bilder aus düstersten Science-Fiction-Filmen in Erinnerung ruft. Es wird sich so lange nichts ändern, bis die Menschen in den betreffenden Ländern die Probleme selbst lösen. So ist in vielen Ländern Afrikas die Kolonialzeit noch nicht wirklich vorbei. Dort zieht beispielsweise Frankreich nach wie vor viele Fäden. Sei es wegen Macht, wegen Gold, Uran oder Gas. Es werden im Hinter- und Untergrund Strukturen geschaffen, die die eigenen Interessen sichern. Mit willfährigen Präsidenten und einer Elite, die vom jeweiligen System üppig profitiert. Doch ewig wird das nicht funktionieren. So hat in Mali jetzt das Militär geputscht und Präsident Keita abgesetzt, weil die Unruhen immer größer wurden. Weil die Menschen ihm immer lautstarker vorwarfen, korrupt und eine Marionette Frankreichs zu sein.

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