Hammerschmid zu OECD-Bildungsbericht: „Zurück zur Normalität bedeutet zurück zum Mittelmaß“

Brauchen Investitionen in Elementarpädagogik, Förderunterricht an der Schule und Ganztagsschulen für Bildungsgerechtigkeit

Wien (OTS/SK) – Der heute, Dienstag, veröffentlichte OECD-Bericht „Bildung in Zahlen 2020“ zeigt wieder einmal, dass Österreich beim Großteil der Indikatoren im Mittelfeld der OECD-Staaten liegt. „Die Zahlen der OECD haben nicht viel Neues gebracht, die Corona-Krise hat jedoch die Herausforderungen an unseren Schulen in den Vordergrund gerückt. Allen voran das Problem, dass der Erfolg unserer Kinder und Jugendlichen noch immer zu sehr vom Einkommen und den Unterstützungsmöglichkeiten der Eltern abhängig ist“, so SPÖ-Bildungssprecherin Sonja Hammerschmid. Österreichische SchülerInnen verbringen nämlich vergleichsweise wenig Zeit im Unterricht. Sie kommen in der Volksschule pro Jahr lediglich auf 705 Stunden. Das sind fast 100 Stunden unter dem OECD-Durchschnitt. Auch in der Sekundarstufe sieht es ähnlich aus: Hier liegen unsere SchülerInnen 22 Stunden unter dem Durchschnitt und 300 Stunden unter dem Bildungsspitzenreiter Dänemark. ****

Während PISA-Vorzeigeländer wie Finnland und Dänemark auf Ganztagsschulen setzen, ist in Österreich weiterhin die Halbtags- und Hausübungsschule die Normalität. „Der Erfolg von SchülerInnen in der Hausübungsschule hängt nicht nur von dem Wissen und Können der SchülerInnen ab, sondern auch von den Unterstützungsmöglichkeiten der Eltern. Sei es bei der Hilfe beim Lernen und bei Hausübungen oder durch die Finanzierung von privater Nachhilfe“, so Hammerschmid. „Wir haben so ein teures Schulsystem, schicken unsere Kinder täglich in die Schule, und sie kommen mit Nachhilfebedarf heim, wo die Eltern noch privat Nachhilfe zahlen müssen: Das kann es doch nicht sein!“

Daran müsse etwas geändert werden. „Ein Zurück zur Normalität bedeutet in der Bildung ein Zurück zum Mittelmaß. Wenn wir jedoch Spitzenergebnisse erzielen und Bildungsgerechtigkeit erreichen wollen, braucht es Mut zur Veränderung“, so Hammerschmid. Die Wissenschaft und die Vorreiterländer in Sachen Bildung zeigen uns auch ganz klar, was zu tun wäre: „Investitionen in die Elementarpädagogik und deren massive Aufwertung, Förderunterricht für alle SchülerInnen an der Schule und Ganztagsschulen – so können wir erfolgreiche Bildungskarrieren für alle SchülerInnen ermöglichen. Wien zeigt mit 70 gratis Ganztagsschulen in diesem Schuljahr vor, wie es gemacht wird. Wir wollen weg von der Hausübungsschule, denn Eltern sollen keine ErsatzlehrerInnen sein“, plädiert die SPÖ-Bildungssprecherin. (Schluss) bj/sd

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