Weltweiter Klimastreik in der Pandemie: Breites Bündnis ruft unter dem Motto “Fight Every Crisis” zur Teilnahme auf

Wien (OTS) – Am Freitag, 25. September, werden zahlreiche Menschen in ganz Österreich an Demonstrationen im Rahmen des globalen Klimastreiks teilnehmen, um mutige Klimapolitik zu fordern. Der Streik in Wien findet im Vorfeld der Wien-Wahl statt und wird von mehr als 80 Organisationen unterstützt, darunter Umwelt- und Menschenrechts-NGOs, zivilgesellschaftliche Initiativen sowie Gewerkschaften. Umweltmediziner Hans-Peter Hutter, Annemarie Schlack (Amnesty International), Johannes Wahlmüller (GLOBAL 2000), Günter Blumthaler (Fachgewerkschaft EisenbahnerInnen vida) und Viviane Wörter (Fridays For Future Wien) präsentierten heute im Rahmen einer Pressekonferenz Hintergründe und Ablauf des Klimastreiks. Betont wurden die Hygienemaßnahmen, um eine sichere Teilnahme zu gewährleisten.

Klimastreik während Corona
Aufgrund der Dringlichkeit der Lage fühlt sich die Klimabewegung dazu gezwungen, wieder zum globalen Streiktag aufzurufen. Die Notwendigkeit von Klimaschutz betont auch Umweltmediziner Hans-Peter Hutter von den ÄrztInnen für eine gesunde Umwelt: „Waldbrände in Kalifornien, tropische Temperaturen und Hitzewellen in Sibirien zeigen: Die Klimakrise ist nicht in Quarantäne oder auf Home Office! Die massiven und gravierenden Folgen für die menschliche Gesundheit durch Hitzewellen, Extremwetterereignisse, verstärkt auftretende Pollenbelastungen und ‚neue‘ Infektionskrankheiten sind vielfach wissenschaftlich belegt. Die ärztliche Diagnose ist klar: Die Lage ist sehr ernst. Eine rasche Behandlung ist dringend notwendig. Die Klimakrise muss daher – ebenso wie die Corona-Pandemie – als globale Gesundheitskrise endlich ernst genommen werden!”

Menschenrechte sind der Kompass, der uns durch alle Krisen führt “Die Klimakrise ist eine der größten menschenrechtlichen Herausforderungen unserer Zeit. Sie hat bereits jetzt verheerende Auswirkungen auf das Leben und die Rechte der Menschen”, sagt Annemarie Schlack, Geschäftsführerin von Amnesty International Österreich und fordert: “Setzen wir uns gemeinsam für jene ein, deren Menschenrechte schon jetzt durch die Klimakrise verletzt werden. Wir müssen die Chance nützen und verhindern, dass zukünftigen Generationen ihr Recht auf Leben, Gesundheit, Nahrung, Wasser oder Wohnen verwehrt wird. Wir fordern von der österreichischen Bundesregierung, sowie von den EU-Mitgliedstaaten, dass sie ihrer Verantwortung nachkommen und unsere Menschenrechte schützen.”

Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher bei GLOBAL 2000, sieht bei der aktuellen Bundesregierung noch deutlichen Handlungsbedarf: “Die bisherigen Schritte reichen bei weitem nicht aus, um die Klimakrise zu lösen. Die Klimaschäden steigen, die Bevölkerung in Österreich wird hart getroffen und nach wie vor werden Milliarden an umweltschädlichen Subventionen gewährt. Es gilt jetzt, das Steuersystem umfassend zu ökologisieren und als ersten Schritt das Dieselprivileg noch heuer auslaufen zu lassen. Die frei werdenden Mittel sollen in den Ausbau des öffentlichen Verkehrs gesteckt werden.”

Unterstützung der Gewerkschaft vida: Mobilitätswende jetzt! „Österreich muss zum Schutz des Klimas vom LKW-Transitland zum Bahn-Transitland werden“, fordert Günter Blumthaler, Vorsitzender des Fachbereichs Eisenbahn in der Verkehrsgewerkschaft vida. Die Corona-Krise und der dadurch bedingte Konjunktureinbruch haben zu einer verstärkten Verlagerung des Gütertransports von der Schiene auf die Straße geführt. „Dieser gefährliche Trend muss mit mehr Förderungen für den Güterverkehr auf der klimafreundlichen Schiene wieder umgedreht werden. Nur so können tausende Green Jobs bei den österreichischen Bahnen gesichert werden, nur so kann eine echte Mobilitätswende gelingen!“, betont Blumthaler.

Streik im Vorfeld der Wien-Wahl
Viviane Wörter, Aktivistin bei Fridays For Future Wien erklärt ihre Motivation, am Schulstreik teilzunehmen: “Es ist nicht leicht, in einer Pandemie für eine klimagerechte Welt zu mobilisieren. Aber wir dürfen uns nicht damit abfinden, dass die Politik die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen zulässt. Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und werden auf strenge Corona-Maßnahmen achten, ganz nach dem Motto ‘Maske auf, Emissionen runter!’ Außerdem ist es uns wichtig, zu zeigen, dass die nächste Stadtregierung die letzte ist, die Wiens klimagerechten Beitrag zum Pariser Abkommen sichern kann!”

Das Hygienekonzept beinhaltet eine Mund-Nasenschutz-Pflicht sowie die Einhaltung des Mindestabstands. Ausreichend viele Ordner*innen werden auf die Einhaltung der Maßnahmen achten. Um lockere Personenströme zu ermöglichen, gibt es drei Demozüge, die ab 12 Uhr vom Hauptbahnhof, Westbahnhof und Wien-Mitte zur Abschlusskundgebung am Heldenplatz führen.

Hygienekonzept und alle unterstützenden Organisationen:
[www.klimaprotest.at] (https://www.klimaprotest.at/)
Details zu den österreichweiten Streiks: [www.fridaysforfuture.at] (https://www.fridaysforfuture.at/)

Lydia Matzka-Saboi, Pressesprecherin GLOBAL 2000, +43 699 14 2000 26, lydia.matzka@global2000.at
Veronika Winter, Presse Fridays For Future Wien, +43 680 13 26 390, presse@fridaysforfuture.at

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