
Kinderfreunde: Lasst die Schulen offen!
Bildungseinrichtungen sind wichtige Anker für Kinder und Familien
Wien (OTS) – Die Österreichischen Kinderfreunde fordern mehr Anstrengungen der Bundesregierung, einen sicheren Schulbetrieb für Kinder und Lehrpersonal sicherzustellen: „Wir alle sind gefordert, alles Menschenmögliche zu tun, um die Schulen offen zu halten“, fordert Christian Oxonitsch, Bundesvorsitzender der Österreichischen Kinderfreunde. Schon beim ersten Lockdown habe sich gezeigt, dass eine Schließung der Schulen die einschneidendste und belastendste Maßnahmen für Familien ist, die es unter allen Umständen zu verhindern gelte.
„Seit Wochen wird seitens der Regierung beteuert, dass das oberste Ziel sei, den Schulbetrieb aufrecht zu erhalten, jetzt ist konkretes gemeinsames Handeln gefragt, um das auch einzuhalten“, so Oxonitsch weiter. Statt kreative Lösungen für sicheren Präsenzunterricht zu entwickeln, habe man sich zu lange auf den niedrigen Infektionszahlen ausgeruht. Von Schnelltests für das Lehrpersonal bis hin zur Anmietung von zusätzlichen Räumlichkeiten seien einige Vorschläge am Tisch gelegen, passiert sei jedoch nicht genug. Es sei noch nicht zu spät, jetzt Maßnahmen zu setzen, um den Schulbetrieb zu retten: „Wir können das schaffen: Bessere Ausstattung der Klassenzimmer, klare Regeln für alle Schulen in ganz Österreich sowie eine Teststrategie mit regelmäßigen und beschleunigten Tests können Elemente sein, die einen sicheren Schulbesuch ermöglichen.“
Das Ruder müsse jetzt herumgerissen werden, denn die Alternative sei ein Fiasko: „Schulschließungen ziehen einen Rattenschwanz an Problemen nach sich, die nicht unterschätzt werden dürfen“, warnt Oxonitsch. Neben der offensichtlichen Betreuungsproblematik für die Eltern seien es vor allem die Kinder, die unter der Schließung litten. „Die Bildungseinrichtungen sind oft der letzte Anker, weil praktisch alle Freizeitangebote sowieso schon dem Lockdown zum Opfer gefallen sind. Soziale Isolation ist für eine kindliche Psyche extrem schädlich“, so Oxonitsch. Dazu komme, dass ein großer Teil der Kinder und Jugendlichen in der Zeit des Distance Learning wegen mangelnder Unterstützung zuhause im Lernstoff unaufholbar abgehängt würde. Schulen seien außerdem Teil des Alarmsystems für Gewalt in der Familie, das in Zeiten des psychischen Drucks auf Eltern besonders wichtig sei. „Schulschließungen mögen eine kurzfristige Dämpfung der Infektionszahlen bewirken, die langfristigen Folgen sind aber viel zu gravierend, um schulterzuckend zuzusehen, weil einem nichts Besseres einfällt. Kinder und Jugendliche brauchen unsere Unterstützung und wir erwarten von der Bundesregierung, dass sie jetzt aktiv wird, um den Kindern ihr Recht auf Bildung und auf soziale Kontakte gewährleisten zu können“, fordert Oxonitsch abschließend.
Mag (FH) Daniel Bohmann
Bundesgeschäftsführer
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